Iran schlägt EU-Vermittlung im Atomstreit mit den USA vor
"Es kann einen Mechanismus geben, mit dem im Grundsatz das aufeinander abgestimmt wird oder koordiniert wird, was getan werden kann", führte Zarif aus. Nach dem Machtwechsel in den USA gibt es Hoffnungen auf einen neuen Anlauf zur diplomatischen Lösung des Atomstreits zwischen der internationalen Gemeinschaft und dem Iran. Der Konflikt hatte an Schärfe gewonnen, nachdem der damalige US-Präsident Donald Trump im Mai 2018 den Rückzug aus dem von seinem Vorgänger Barack Obama verhandelten Wiener Atomdeal mit dem Iran verkündet hatte.
Während die europäischen Unterzeichnerstaaten Deutschland, Frankreich und Großbritannien am Abkommen festhielten, begann Teheran dessen Bestimmungen sukzessive zu ignorieren. In dem Konflikt gerieten die USA und der Iran im Vorjahr sogar an den Rand offener militärischer Auseinandersetzungen, als Trump die gezielte Tötung eines iranischen Generals im Irak anordnete.
Die neue US-Regierung unter Präsident Joe Biden will dem Vernehmen nach Neuverhandlungen des Atomdeals. Dabei soll es auch um das umstrittene iranische Raketenprogramm gehen, das den westlichen Staaten ein Dorn im Auge ist. Teheran will aber nichts von Neuverhandlungen wissen.
Zusammenfassung
- Im Atomstreit mit den USA schlägt der Iran den EU-Außenbeauftragten Josep Borrell für eine Art Vermittlerrolle vor.
- Der iranische Außenminister Mohammad Javad Zarif sagte dem Sender CNN, Borrell könnte die Schritte "choreografieren", die von seinem Land und den USA unternommen werden müssten.
- Dabei geht es darum, die aktuelle Blockade aufzulösen und eine Rückkehr zum internationalen Atomabkommen von 2015 möglich zu machen.