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Iran: Können Atombombe bauen - Haben das aber nicht vor

Der Iran ist nach eigenen Angaben technisch dazu in der Lage, eine Atombombe zu produzieren, beabsichtige aber nicht, dies zu tun. Der Westen bemüht sich seit längerem, das internationale Atomabkommen von 2015 zu retten.

Die halbamtliche Nachrichtenagentur FARS zitiert hier den Chef der iranischen Atomenergiebehörde, Mohammad Eslami, am Montag.

Verstöße gegen Abkommen

Das Abkommen steht auf der Kippe, seit es 2018 der damalige US-Präsident Donald Trump einseitig aufgekündigt sowie erneut US-Sanktionen gegen den Iran verhängt hatte.

Der Iran begann daraufhin damit, nach und nach gegen seine Zusagen zu verstoßen. Mit der Wiener Vereinbarung soll verhindert werden, dass der Iran an Atomwaffen gelangt. Der Iran bestreitet ein solches Ziel.

Bereitschaft für Atomverhandlungen

Nun signalisierte das Land zudem seine Bereitschaft für die Wiederaufnahme der Atomverhandlungen. "Wir haben in den letzten Tagen wichtige Botschaften erhalten (... ) Es besteht in der Tat schon bald die Möglichkeit für neue Verhandlungen", sagte Außenamtssprecher Nasser Kanaani am Montag in Teheran.

Der Iran wolle definitiv ein Ende des Atomstreits und eine umfassende Einigung. Wann und wo die neuen Verhandlungen stattfinden werden, sagte der Sprecher nicht. Auch Atomchefunterhändler Ali Bagheri twitterte: "Wir sind bereit die Verhandlungen kurzfristig zu einem Abschluss zu bringen."

Atomverhandlungen seit März stockend

Die Verhandlungen über eine Wiederbelebung des 2015 geschlossenen Abkommens zwischen dem Iran und den sechs Vertragspartnern - China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Russland und USA - stocken seit März. Streitpunkte sind unter anderem die Aufhebung der US-Sanktionen gegen den Iran sowie der Status der iranischen Revolutionsgarden (IRGC). In den USA stehen die Revolutionsgarden, die im Iran als die nationale Streitkraft gelten, seit Jahren auf einer Liste von Terrororganisationen.

Irans Präsident Ebrahim Raisi fordert bei den Verhandlungen die Aufhebung aller Sanktionen, die nach dem Ausstieg der USA 2018 aus dem Atomabkommen von dem damaligen Präsidenten Donald Trump 2018 verhängt wurden. Teheran hat mehrmals betont, dass ohne eine Aufhebung der Sanktionen das Wiener Atomabkommen für das Land wertlos sei.

Uran-Anreicherung massiv erhöht 

Bei einem Scheitern der Verhandlungen erwägt der Iran auch die Zusammenarbeit mit der in Wien ansässigen Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) zu überdenken. Die iranische Atomorganisation hat bereits die IAEA-Überwachungskameras im Land versiegelt und will diese erst dann wieder freigegeben, wenn eine Einigung im Atomstreit erzielt worden ist. Außerdem hat das Land den Anreicherungsgrad seines Urans von den laut Atomdeal erlaubten 3,6 auf 60 Prozent erhöht.

Teheran gibt an, dass auch 90 Prozent möglich seien. Dies ermöglicht technisch den Bau einer Atombombe. Die USA wollen laut Präsident Joe Biden verhindern, dass der Iran in den Besitz einer Atomwaffe kommt.

ribbon Zusammenfassung
  • Der Iran ist nach eigenen Angaben technisch dazu in der Lage, eine Atombombe zu produzieren.
  • Der Westen bemüht sich seit längerem, das internationale Atomabkommen von 2015 zu retten.
  • Das Abkommen steht auf der Kippe, seit es 2018 der damalige US-Präsident Donald Trump einseitig aufgekündigt sowie erneut US-Sanktionen gegen den Iran verhängt hatte.
  • Der Iran begann daraufhin damit, nach und nach gegen seine Zusagen zu verstoßen.