Impfbereitschaft hängt von Einkommen und Bildung ab

28. Dez. 2021 · Lesedauer 3 min

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) und Wissenschaftsminister Martin Polaschek (ÖVP) präsentierten am Dienstag eine Studie über den Impfstatus in Österreich. Höher Gebildete und Erwerbstätige sind eher geimpft.

"Gestern vor einem Jahr hat eine Erfolgsgeschichte in Österreich begonnen", sagte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein - damals ist die erste Corona-Impfung in Österreich verabreicht worden. Pro Minute haben sich in Österreich im letzten Jahr 30 Menschen impfen lassen.

Dennoch sei man noch nicht da, wo man hinwolle - deshalb habe man im Herbst eine Statistik in Auftrag gegeben, um zu sehen, welche Bevölkerungsgruppe geimpft oder ungeimpft sind. Mit Informationskampagnen wolle man diese nun gezielter ansprechen. Ausgehoben wurden die Zahlen von der Statistik Austria - anonymisiert, wie Generaldirektor Tobias Thomas festhält. 

Guter Fortschritt bei Schülern und Studierenden

Wissenschaftsminister Martin Polaschek (ÖVP) zeigt sich besonders erfreut: Im Bildungsbereich sind die Impfquoten vergleichsweise hoch. Mehr als die Hälfte der rund 605.000 Schülerinnen und Schüler des Schuljahres 2021/22 ab zwölf Jahren hatten zum Stichtag 30. November einen aufrechten Impfschutz gegen Covid-19 (55 Prozent). Die höchste Impfquote haben AHS-Oberstufenschüler und -schülerinnen (72 Prozent). Bei den Lehrern und Lehrerinnen liegt die Quote bei 85 Prozent.

Bei den Studierenden ist der Anteil mit 86 Prozent höher und liegt deutlich über der Impfquote der gleichaltrigen Gesamtbevölkerung, wobei die Medizinischen Universitäten mit 92 Prozent besonders hohe Durchimpfungsraten erreichten. 

Bildungsniveau entscheidet

In der Gesamtbevölkerung sind laut Statistik Austria 67 Prozent geimpft oder geimpft und genesen. Vier Prozent sind nur genesen. In der Gesamtbevölkerung gibt es bei den Impfquoten keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen. 

Ältere Menschen sind eher geimpft als jüngere, sogar die Bildungsschere nimmt mit zunehmendem Alter ab. Grundsätzlich ist es aber so, dass von Menschen, die einen Pflichtschulabschluss haben, nur 68 Prozent geimpft sind. Menschen mit Hochschulabschluss sind zu 84 Prozent geimpft. Erwerbstätige im Alter von 25 bis 64 Jahren sind zu 76 Prozent geimpft, bei Nichterwerbstätigen sind es 69 Prozent. Menschen im untersten Einkommensfünftel sind zu 68 Prozent geimpft, Menschen im obersten Einkommensfünftel zu 87 Prozent. 

Bauern und Bauarbeiter 

Unterschiede gibt es auch nach Branchen: Am höchstens sind die Impfraten in der Informations- und Kommunikationsbranche (86 Prozent), in der öffentlichen Verwaltung (84 Prozent) und im Finanz- und Versicherungsbereich (83 Prozent). Am niedrigsten sind die Zahlen in der Baubranche (64 Prozent) und in der Land- und Forstwirtschaft (67 Prozent). 

Geburtsland kann entscheidend sein

Menschen, die in Österreich leben und hier geboren worden sind, haben eine Impfquote von 67 Prozent. Die Impfquoten von Menschen, die in Österreich leben, aber in der Türkei (73), in Deutschland (72) oder in Afghanistan (72) geboren wurden liegen deutlich darüber. Menschen, die in Österreich leben, aber in Rumänien, Russland, Ungarn, Polen oder Serbien geboren wurden, haben niedrigere Impfquoten. Das könnte aber auch daran liegen, dass sich diese Personen im Ausland impfen ließen - das werde dann nicht erfasst, so Thomas.

Zusammenfassung
  • Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) und Wissenschaftsminister Martin Polaschek (ÖVP) präsentierten am Dienstag eine Studie über den Impfstatus in Österreich. Höher Gebildete und Erwerbstätige sind eher geimpft.
  • Wissenschaftsminister Martin Polaschek (ÖVP) zeigt sich besonders erfreut: Im Bildungsbereich sind die Impfquoten vergleichsweise hoch. Mehr als die Hälfte der rund 605.000 Schülerinnen und Schüler sind geimpft.
  • Bei den Studierenden ist der Anteil mit 86 Prozent höher und liegt deutlich über der Impfquote der gleichaltrigen Gesamtbevölkerung, wobei die Medizinischen Universitäten mit 92 Prozent besonders hohe Durchimpfungsraten erreichten. 
  • In der Gesamtbevölkerung sind laut Statistik Austria 67 Prozent geimpft oder geimpft und genesen. Vier Prozent sind nur genesen. In der Gesamtbevölkerung gibt es bei den Impfquoten keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen. 
  • Grundsätzlich ist es aber so, dass von Menschen, die einen Pflichtschulabschluss haben, nur 68 Prozent geimpft sind. Menschen mit Hochschulabschluss sind zu 84 Prozent geimpft.
  • Unterschiede gibt es auch nach Branchen, in welchem Menschen tätig sind: Am höchstens sind die Impfraten in der Informations- und Kommunikationsbranche (86 Prozent). Am niedrigsten sind die Zahlen in der Baubranche und in der Land- und Forstwirtschaft.