Immer weniger Asyl-Anträge von Syrern
Zurückzuführen ist das auf die Syrer. Im Februar wurden 315 Anträge eingebracht. Das ist gerade einmal ein wenig mehr als die Hälfte der Ansuchen vom Jänner (618). Noch aussagekräftiger ist der Vergleich zum Februar des Vorjahres. Da wurden 1.308 Anträge von Syrern abgegeben.
Nur noch in Ausnahmen werden Asyl-Anträge von Syrern aktuell behandelt. So erhielten im heurigen Jahr auch bloß 39 Asylstatus. Zum Vergleich: 860 Afghanen wurde der Asyltitel zuerkannt. Insgesamt wurde 2025 in 1.240 Fällen Asyl gewährt. Dazu kommen noch 444 Aufenthaltstitel entweder bezüglich subsidiärem Schutz oder aus berücksichtigungswerten Gründen.
An erster Stelle in der Antragsstatistik liegt im Februar wie schon im Jänner Afghanistan. Hier wurden 568 Anträge gestellt, wobei nur 120 Ansuchen neu sind. Die übrigen sind Folgeanträge bzw. Anträge von in Österreich geborenen Kindern. Hier wirkt weiter eine Entscheidung des EuGH nach, dass für afghanische Frauen kein individuelles Verfahren geführt werden muss. Deshalb stellen weibliche Schutzberechtigte in Österreich nun häufig Anträge auf Asyl, wenn nur subsidiärer Schutz gewährt wurde.
Gesamt gab es heuer 3.315 Asylanträge. Im Vorjahr waren es in den ersten beiden Monaten 4.489. Fast 52 Prozent der Antragsteller sind unter 18.
Familiennachzug schwach
Beim Familiennachzug, der ja von der Regierung vorläufig ausgesetzt worden soll, tut sich aktuell wenig. Waren es im Vergleichsmonat 2024 noch fast 1.000 Einreisen zum Zweck der Familienzusammenführung, ist diese Zahl im Februar dieses Jahres auf 60 geschrumpft. Auch das hängt damit zusammen, dass die Anträge von Syrern aktuell zwar angenommen, aber im Regelfall vorläufig nicht behandelt werden.
Was die internationale Lage angeht, gab es in der EU bis Ende Februar 131.056 Asylanträge, ein Minus von 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Hochgerechnet auf die Bevölkerung liegt Österreich in der europaweiten Statistik gemäß Angaben des Innenministeriums auf dem neunten Platz.
Leichte Entspannung in der Grundversorgung
Langsam entspannt sich auch die Lage in der Grundversorgung. Aktuell sind gut 66.000 Personen entsprechend betreut. Das sind rund 1.500 weniger als zu Jahresbeginn. 55 Prozent der Personen in der Grundversorgung sind Ukrainer. Würde man sie wegrechnen, wäre man in etwa bei den Werten von 2020/2021, also vor der russischen Aggression in der Ukraine.
Zusammenfassung
- Der Familiennachzug ist stark zurückgegangen mit nur 60 Einreisen im Februar 2025. Die Grundversorgungslage entspannt sich leicht, mit aktuell 66.000 betreuten Personen, von denen 55 Prozent Ukrainer sind.