Hohe Strafe bei illegaler Arbeit von Migranten in UK
Auch Arbeitgeber müssen deutlich mehr als bisher bezahlen, wenn sie Menschen ohne die notwendigen Papiere einstellen – 45.000 statt 15.000 Pfund pro Person und im Wiederholungsfall 60.000 Pfund.
"Wir machen große Fortschritte dabei, das Geschäftsmodell übler Menschenschmuggler zu zerstören", sagte Innen-Staatssekretär Michael Tomlinson. "Aber betrügerische Arbeitgeber und Vermieter, die bereitwillig illegalen Einwanderern erlauben, für sich zu arbeiten und ihre Immobilien zu mieten, untergraben unsere Bemühungen." Das sei ein Affront gegen ehrliche, hart arbeitende Menschen.
Die zuletzt stark gestiegene Migration ist für die Konservative Partei von Premierminister Rishi Sunak eines der wichtigsten Themen vor der Parlamentswahl, die in diesem Jahr stattfinden soll. Vor allem die Ankunft Zehntausender Menschen in kleinen Booten über den Ärmelkanal ist den Tories, die in Umfragen abgeschlagen hinter der sozialdemokratischen Labour-Party liegen, ein Dorn im Auge.
Mit harten Gesetzen will Sunak die Wende schaffen. So sollen irreguläre Migranten ungeachtet ihrer persönlichen Umstände nach Ruanda abgeschoben werden. Das entsprechende Gesetz, mit dem das ostafrikanische Land trotz Warnungen von Menschenrechtsaktivisten zum sicheren Drittstaat erklärt werden soll, war im Unterhaus mit Regierungsmehrheit angenommen worden. Im Oberhaus droht aber Widerstand. Bei einer Debatte am Montagabend kritisierten auch Tory-Mitglieder die Pläne scharf.
Zusammenfassung
- Großbritannien verschärft die Geldstrafen bei illegaler Beschäftigung und Beherbergung von Migranten: Für das Aufnehmen zu Hause werden nun 5.000 Pfund fällig, für Vermietungen 10.000 Pfund.
- Arbeitgeber, die Personen ohne die erforderlichen Papiere einstellen, zahlen jetzt 45.000 Pfund pro Person, bei Wiederholung sogar 60.000 Pfund.
- Im Vorfeld der Parlamentswahl plant die Regierung Sunak, irreguläre Migranten nach Ruanda abzuschieben, trotz Kritik aus dem Oberhaus und von Menschenrechtsaktivisten.