Türkei
Kurdenführer Öcalan ruft PKK zu Ende des Kampfes auf
Der 1949 geborene Öcalan sitzt seit 1999 in einem Gefängnis auf der Insel İmralı südlich von Istanbul. Er gründete die PKK im Jahr 1978 in der Provinz Diyarbakır im Südosten der Türkei als marxistisch inspirierte Organisation.
Ihr ursprüngliches Ziel war der Aufbau eines sozialistischen Kurdenstaats für das in der Türkei unterdrückte Volk, dessen Angehörige auch in Syrien, im Irak und im Iran leben.
Die militante Gruppe kämpft seit 1984 gegen den türkischen Staat, mehr als 40.000 Menschen sind in dem Konflikt getötet worden. Auch die EU und die USA stufen die PKK als Terrororganisation ein. 2015 scheiterten Friedensgespräche. Früher konzentrierte sich der Kampf der PKK für kurdische Autonomie hauptsächlich auf den überwiegend kurdischen Südosten der Türkei. Heute liegt der Schwerpunkt im Norden des Irak, wo die PKK ihren Sitz hat.
Europa vor allem Rückzugsort der PKK
Laut dem jüngsten österreichischen Verfassungsschutzbericht 2023 konzentrierte sich die PKK in Österreich zuletzt vor allem auf die finanzielle und logistische Unterstützung der Mutterorganisation. Brauchtumsveranstaltungen etwa zum kurdischen Neujahrsfest Newroz sind demnach oft politisch geprägt und wurden von Tausenden Menschen besucht. Europa gelte "primär als Ruhe- und Rückzugsgebiet". Die Direktion Staatschutz und Nachrichtendienst (DSN) verzeichnet zudem immer wieder Anknüpfungspunkte zwischen dem einheimischen Linksextremismus und der PKK. In Österreich ist die öffentliche Zurschaustellung des Symbols der Organisation mit Verwaltungsstrafe belegt.
Zusammenfassung
- Der inhaftierte Kurdenführer Abdullah Öcalan hat seine verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) dazu aufgerufen, den bewaffneten Kampf gegen die Türkei zu beenden.
- Öcalan, der seit 1999 in einem türkischen Gefängnis sitzt, fordert zudem die Auflösung der Organisation.
- Seit Beginn des Konflikts im Jahr 1984 sind mehr als 40.000 Menschen ums Leben gekommen.