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Wieder heftige israelische Angriffe im Süden Beiruts

Die israelische Armee hat nach libanesischen Angaben Samstagabend erneut heftige Luftangriffe im Süden von Beirut ausgeführt. Es seien vier "sehr gewaltsame" Angriffe gegen die südlichen Vororte der libanesischen Hauptstadt geflogen worden, meldete die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA. AFP-Korrespondenten hörten mehrere Explosionen im Süden Beiruts und sahen dort Rauchwolken aufsteigen.

Die israelische Armee hatte zuvor Einwohner der südlichen Vororte Beiruts aufgefordert, mehrere dortige Wohngegenden zu verlassen. Dies sei zur "eigenen Sicherheit" der Bewohner und ihrer Familien notwendig, hieß es in dem Aufruf. Bereits am Freitag hatte die libanesische Armee den Süden Beiruts heftig angegriffen.

Das US-Nachrichtenportal "Axios" und das israelische Portal "Ynet" berichteten unter Berufung auf israelische Regierungsvertreter, dass sich diese Angriffe gegen den führenden Hisbollah-Kommandant Hashim Safieddine gerichtet hätten. Die israelische Armee bestätigte diese Berichte nicht.

Ein hochrangiger Hisbollah-Vertreter, der anonym bleiben wollte, sagte jedoch am Samstag der AFP, dass die pro-iranische Miliz seit der Nacht zum Freitag den Kontakt zu Safieddine verloren habe. Eine weitere der Hisbollah nahestehende Quelle bestätigte dies. Safieddine wurde als möglicher Nachfolger von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah gehandelt, den die israelische Armee in der vergangenen Woche bei einem Luftangriff in Beirut getötet hatte.

Quasi im Gegenzug beschoss die Hisbollah Israel heftig. Die Schiitenorganisation habe rund 130 Flugkörper Richtung Israel gefeuert, teilte das israelische Militär mit. In den vergangenen Tagen hatte die Armee mitunter auch noch mehr Geschosse aus dem Nachbarland registriert. Berichte über Opfer und Schäden gab es zunächst nicht.

ribbon Zusammenfassung
  • Die israelische Armee führte am Samstagabend vier 'sehr gewaltsame' Luftangriffe auf die südlichen Vororte von Beirut durch und forderte die Bewohner auf, ihre Wohngegenden zu verlassen.
  • Berichten zufolge zielten diese Angriffe auf den Hisbollah-Kommandanten Hashim Safieddine, zu dem die Miliz seit der Nacht zum Freitag den Kontakt verloren hat.
  • Im Gegenzug feuerte die Hisbollah etwa 130 Flugkörper auf Israel ab, wobei es zunächst keine Berichte über Opfer oder Schäden gab.