APA/GEORG HOCHMUTH

Strache und Ex-Krone.at-Chefredakteur planten neues Medium

Wie der "Standard" berichtet, wollte der Ex-Vizekanzler mit dem Ex-Chefredakteur "etwas völlig NEUES!" machen.

Journalisten? Die größten Huren auf dem Planeten. Heinz-Christian Strache redete auf Ibiza nicht nur über den Verkauf der Kronen Zeitung, sondern auch über seine Meinung gegenüber Journalisten. Außer einem, das sei einer "der besten Leute, die es gibt": Richard Schmitt.  Seines Zeichens Ex-Krone.at-Chefredakteur – im Juli 2019 gab dieser seinen Abschied von der Krone bekannt – und mittlerweile Oe24.at-Chefredakteur.

SMS-Verkehr

Wie der Standard am Freitag berichtet, verstanden sich die beiden so gut, dass man sogar ein gemeinsames Medium plante. Hervor geht das aus Chatnachrichten auf Straches Handy, die von der WKStA (Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft) ausgewertet wurden.  Diese Kommunikation zeige auch, dass Schmitt und Strache vor Ibiza unter Türkis-Blau engen Kontakt hatten. Sie sollen sich auch über den Kurs der Print-Krone unterhalten haben, schreibt der Standard.

Die Pläne für das neue Medium waren demnach schon weit fortgeschritten. Es sollen Geschäftsmodelle durchgerechnet worden sein und auch Tipps für die Gehaltsverhandlungen (14.000 Euro) soll Strache Schmitt gegeben haben. Mit an Bord sollte offensichtlich auch ein oberösterreichischer Industrieller gewesen sein. Und auch eine Moderatorin wollte Schmitt von Krone.at mitnehmen, schreibt der Standard. Die wollte Strache aber nicht, weil sie womöglich Kontakte zu einem der mutmaßlichen Ibiza-Hintermänner habe. "Baue Dir sonst eine andere attraktive Moderatorin auf :-)", zitiert der Standard aus dem Akt.

Nix dran

Gegenüber dem Standard sagte Schmitt es sei "nix dran", er habe in "alle Richtungen" nach Investoren für ein eigenes Medienprojekt gesucht. Etwa mit 50 Menschen habe er gesprochen, Strache sei einer von vielen gewesen, die sich dafür interessiert haben. Das alles sei mit dem Engagement bei Oe24.at erledigt gewesen.

Strache äußerte sich bisher nicht auf die Anfrage vom Standard, im Chat mit Schmitt schrieb er im Juli 2019 noch: "Das wird etwas völlig NEUES! Alles wird berichtet werden können! Niemand kann intervenieren :-)"

ribbon Zusammenfassung
  • Wie der "Standard" berichtet, wollte der Ex-Vizekanzler mit dem Ex-Chefredakteur "etwas völlig NEUES!" machen.
  • Mit an Bord sollte offensichtlich auch ein oberösterreichischer Industrieller gewesen sein.
  • Und auch eine Moderatorin wollte Schmitt von Krone.at mitnehmen, schreibt der Standard.
  • Gegenüber dem Standard sagte Schmitt es sei "nix dran", er habe in "alle Richtungen" nach Investoren für ein eigenes Medienprojekt gesucht.