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Heftiges Raketenfeuer auf Kiew: Viele Verletzte

Beim bisher folgenreichsten russischen Raketenangriff in diesem Jahr auf die ukrainische Hauptstadt Kiew sind nach Angaben von Rettungskräften 53 Menschen verletzt worden. 20 Verletzte, darunter 2 Kinder, würden im Krankenhaus behandelt, teilte Bürgermeister Witali Klitschko auf Telegram mit. Die anderen Verletzten seien ambulant versorgt worden.

Zwar wurden die Raketen laut Flugabwehr abgeschossen, allerdings trafen herabfallende Trümmer in der Millionenstadt Gebäude, und es kam zu schweren Schäden und Bränden. Auch in Odessa am Schwarzen Meer gab es Schäden und Verletzte durch russische Drohnenangriffe.

"Russland hat einmal mehr bewiesen, dass es ein verabscheuungswürdiges Land ist, das nachts Raketen abfeuert und versucht, Wohngebiete, Kindergärten und die Energieversorgung mitten im Winter zu treffen", sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj. Er kündigte im sozialen Netzwerk X (vormals Twitter) eine weitere Verstärkung der Flugabwehr an. Er habe gerade erst mit US-Präsident Joe Biden über eine Aufstockung der Flugabwehr gesprochen. Der ukrainische Staatschef hatte am Dienstag Washington besucht und war am Mittwoch in Oslo in Norwegen.

Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, die Hauptstadt sei mit zehn ballistischen Raketen beschossen worden. Alle zehn seien durch die Flugabwehr abgefangen worden. Wahrscheinlich habe Russland umfunktionierte Raketen des Flugabwehrsystems S-400 eingesetzt, schrieb der Leiter des Präsidialamtes, Andryj Jermak, auf Telegram. Ziel des Angriffs sei die Infrastruktur in Kiew gewesen.

In einem der östlichen Stadtteile gab es nach Medienangaben einen Brand in einem neungeschossigen Hochhaus. In dessen Hof seien auch acht Autos ausgebrannt. Es gab eine Reihe weiterer Brände, an vielen Häusern barsten Fenster. Nach Klitschkos Angaben wurden auch ein Kinderkrankenhaus und eine Wasserversorgungsanlage leicht beschädigt.

Für Kiew war es der folgenschwerste Angriff seit über einem Jahr. Damals waren am 10. Oktober 2022 fünf Menschen getötet worden, am 17. Oktober 2022 vier Menschen.

Bei dem nächtlichen Luftangriff auf die Ukraine wurden nach Militärangaben auch zehn anfliegende russische Kampfdrohnen abgeschossen. Die Ukraine wehrt seit über 21 Monaten eine russische Invasion ab. Die ukrainische Flugabwehr ist inzwischen mit westlicher Hilfe massiv verstärkt worden.

In der Ukraine war das Mobilfunknetz des größten Anbieters Kyivstar mehr als 24 Stunden nach einem beispiellosen Hackerangriff weiter außer Betrieb. Der Geheimdienst SBU teilte mit, dass Cyberexperten der Behörde dem Unternehmen bei der Behebung der Schäden helfen. Die Wiederaufnahme der Dienste werde im Laufe des Mittwochs erwartet.

Der SBU teilte mit, dass sich russische Hacker zu dem Sabotageakt bekannt hätten. Der Geheimdienst sprach abfällig von einer "Pseudohackergruppe", ordnete sie aber Russlands Militärgeheimdienst GRU zu. Staatsmedien in Moskau berichteten breit über den "beispiellosen Ausfall" des mobilen Internets. Kyivstar ist mit nach eigenen Angaben gut 24 Millionen Abonnenten der größte ukrainische Mobilfunkanbieter.

ribbon Zusammenfassung
  • Beim bisher folgenreichsten russischen Raketenangriff in diesem Jahr auf die ukrainische Hauptstadt Kiew sind nach Angaben von Rettungskräften 53 Menschen verletzt worden.
  • 20 Verletzte, darunter 2 Kinder, würden im Krankenhaus behandelt, teilte Bürgermeister Witali Klitschko auf Telegram mit.
  • Die anderen Verletzten seien ambulant versorgt worden.