Harris will keine Gespräche mit Putin ohne Ukraine-Vertreter
Ausweichend antwortete die US-Vize auf die Frage nach einer NATO-Mitgliedschaft der Ukraine. "Das sind alles Fragen, mit denen wir uns befassen werden, falls und wenn es so weit ist", sagte die 59-Jährige mit Blick auf das Sicherheitsbündnis. "Im Moment unterstützen wir die Fähigkeit der Ukraine, sich gegen die unprovozierte Aggression Russlands zu verteidigen."
Die USA sind unter Präsident Joe Biden der wichtigste Unterstützer der Ukraine im Abwehrkampf gegen Russlands Angriffskrieg. Ex-Präsident Donald Trump hat für den Fall einer Wiederwahl signalisiert, die Unterstützung für Kiew dramatisch zurückzufahren oder ganz einzustellen. Außerdem behauptet er wiederkehrend, er könnte den Krieg innerhalb von 24 Stunden beenden.
Auch zum Nahostkonflikt äußerte sich Harris, wobei sie bei einer Frage nach der Verlässlichkeit von Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu einer klaren Antwort auswich. "Ich denke, bei allem Respekt, die bessere Frage ist: Gibt es ein wichtiges Bündnis zwischen dem amerikanischen Volk und den Israelis? Und die Antwort auf diese Frage ist ja", sagte Harris. Interviewer Bill Whitaker hatte die US-Vize gefragt: "Haben wir in Premierminister Netanyahu einen wirklich engen Verbündeten?"
Harris sagte weiter, dass die Arbeit der US-Regierung mit Israels Führung auf diplomatischer Ebene ein "ständiges Bemühen um die Verdeutlichung unserer Grundsätze" sei. Sie fügte hinzu, dass Israel das Recht habe, sich selbst zu verteidigen. Es komme aber darauf an, wie Israel das tue. "Es sind schon viel zu viele unschuldige Palästinenser getötet worden. Dieser Krieg muss beendet werden." Auf die Frage, ob die USA Einfluss auf Netanyahu hätten, äußerte sich Harris etwas kryptisch: "Wir werden nicht aufhören, das zu tun, was notwendig ist, damit die Vereinigten Staaten klar sagen können, wo wir stehen, dass dieser Krieg beendet werden muss."
Zusammenfassung
- Kamala Harris, die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin, lehnt Gespräche mit Kremlchef Putin ohne ukrainische Vertreter ab. Sie betont, dass die Ukraine ein Mitspracherecht bei ihrer Zukunft haben muss.
- Harris äußert sich ausweichend zur NATO-Mitgliedschaft der Ukraine, betont jedoch die Unterstützung der USA unter Präsident Biden für die Verteidigung der Ukraine gegen Russlands Aggression.
- Im Nahostkonflikt vermeidet Harris eine klare Antwort zur Verlässlichkeit von Israels Premier Netanyahu, betont jedoch die Wichtigkeit der amerikanisch-israelischen Beziehungen und fordert ein Ende des Konflikts.