Blau-Pink "charmant"

Hafenecker: "Man kann Wahlen auch öfter gewinnen"

20. Feb. 2025 · Lesedauer 3 min

Die Kritik von Heinz-Christian Strache, die FPÖ habe durch die Abgabe des Regierungsbildungsauftrages eine Chance vertan, findet FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker "skurril". Man sei in der FPÖ zuversichtlich, denn Wahlen könne man öfter gewinnen - und bei kommenden Verhandlungen "Out of the box" denken. Denn Blau-Pink sei "charmant".

Nachdem FPÖ-Chef Herbert Kickl den Regierungsbildungsauftrag zurücklegte, kam so manche laute Kritik darüber - auch aus der FPÖ. Unter anderem von dem FPÖ-nahen Historiker Lothar Höbelt und dem ehemaligen FPÖ-Chef und Vizekanzler Heinz-Christian Strache. Die Blauen hätten die "historische Chance", einen Kanzler zu stellen, nicht genützt, so der Vorwurf.

Strache, der "Spezialist"

FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker bedauert es hingegen kein bisschen, dass die FPÖ den Regierungsbildungsauftrag zurückgelegt hat. Das sei eine "logische Konsequenz aus den Erpressungsversuchen der ÖVP" gewesen, erklärt er im PULS 24-Interview. Die ÖVP habe, wie bereits mehrmals von der FPÖ betont, alle wichtigen Ministerien für sich beansprucht. Auch das Innen- und Finanzministerium, das die ÖVP laut den Blauen nicht im Griff hat und daher auch nicht behalten sollte.

Über den Kommentar von Strache habe Hafenecker "fast ein bisschen schmunzeln müssen". Gerade Strache sei mit seiner "Ibiza-Geschichte Spezialist dafür, wie man historische Chancen wirklich verhaut", lacht der FPÖ-Generalsekretär. Das gerade er davon spricht, man habe eine Chance nicht genutzt, finde Hafenecker "skurril". 

In der FPÖ scheint man hingegen zuversichtlich zu sein: "Man kann Wahlen auch öfter gewinnen", meint Hafenecker.

Blau-Pink "charmant" und "wie man Babler los wird"

"Warum sollte man glauben, dass Verhandlungen für die FPÖ in Zukunft erfolgreich sein werden, wenn sie jetzt schon nicht erfolgreich waren?", fragt PULS 24-Infochefin Corinna Milborn. 

Es sei klar, dass in so einem Fall sowohl bei der ÖVP als auch bei der SPÖ die beiden derzeitigen Führungsspitzen nicht mehr dort sein werden, meint Hafenecker. ÖVP-Chef Christian Stocker feiere immerhin bald seinen 70. Geburtstag und in der SPÖ mache man sich schon lange Gedanken darüber, "wie man diesen Andreas Babler wieder los wird".

Hafenecker plädiert hier für ein "Out of the box"-Denken. Von zukünftigen Verhandlungen mit der SPÖ scheint man nicht abgeneigt zu sein. Eine andere Konstellation, die Hafenecker "auch ganz charmant findet": Blau-Pink. Eine denkbare Variante, meint der FPÖ-Generalsekretär. "Wenn die FPÖ stark genug wird und die NEOS noch ein bisschen stärker werden", versteht sich.

Warten auf Bundesregierung: Gespräche zwischen ÖVP und SPÖ

Zusammenfassung
  • Die Kritik von Heinz Christian Strache, die FPÖ habe durch die Abgabe des Regierungsbildungsauftrages eine Chance vertan, findet FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker "skurril".
  • Gerade Strache sei ein Spezialist dafür, "wie man historische Chancen verhaut".
  • In der FPÖ scheint man zuversichtlich zu sein: "Man kann Wahlen auch öfter gewinnen", meint Hafenecker.
  • Von zukünftigen Verhandlungen mit der SPÖ scheint man nicht abgeneigt zu sein.
  • Eine andere Konstellation, die Hafenecker "auch ganz charmant findet": Blau-Pink.