Gespräch mit Hübner über Taliban-Trip in den nächsten Tagen
Hübner und Mölzer waren vergangene Woche - laut FPÖ auf eigene Faust - nach Kabul gereist und ließen sich mit dem dortigen "Außenminister" fotografieren. Nicht gelassen reagierte die Parteispitze auf den Besuch, Kickl schloss selbst Parteiausschlüsse nicht aus. Zuerst wolle er aber vor allem mit Hübner das Gespräch suchen, sagte der FPÖ-Obmann. Hübner selbst bestätigte lediglich, dass es in den nächsten Tagen dazu kommen werde. Inhaltlich wollte er sich nicht zur Reise äußern.
Schon mehr in Plauderlaune zeigte sich Mölzer gegenüber der "Kronen Zeitung". Dass ihn Kickl als "Polit-Pensionist" bezeichnet hatte, verwundere ihn, sagte er. Die Kritik seines Parteichefs an der Reise, nehme er aber "nicht so ernst". Das Taliban-Regime verteidigte Mölzer sogar zum Teil. Die dortigen Machthaber hätten "dazugelernt und bemühen sich, Sicherheit herzustellen". Dass die Frauen von den Universitäten ausgeschlossen sind, würden die Taliban selbst kritisch sehen.
Indes berichtete "profil", dass ein möglicher Ausschluss Mölzers Thema bei der kommenden regulären Sitzung des Kärntner Landesparteivorstandes am Thema sein soll, der formell dafür zuständig ist. Parteiobmann Erwin Angerer verneinte dies im Vorfeld auf APA-Anfrage allerdings. Es könne aber schon sein, dass Mölzer oder dessen Reise unter "Allfälliges" diskutiert würden. "Ich sehe derzeit aber keine Notwendigkeit", so Angerer.
Erste Konsequenzen in der FPÖ hat der Kabul-Trip schon nach sich gezogen. Axel Kassegger legte seine Funktion als außenpolitischer Sprecher zurück. Er hätte ursprünglich auch zur Kabul-Delegation gehören sollen. Klubchef Herbert Kickl nahm Kasseggers Entschluss "wohlwollend" zur Kenntnis.
Zusammenfassung
- Der auch innerhalb der FPÖ kritisierte Trip ehemaliger FPÖ-Politiker zum Taliban-Regime in Afghanistan steht vor der internen Aufarbeitung.
- Ein von Parteichef Herbert Kickl gewünschtes Gespräch mit dem Ex-Nationalratsabgeordneten Johannes Hübner werde "in den nächsten Tagen" stattfinden, sagte Hübner selbst auf APA-Anfrage.
- Es könne aber schon sein, dass Mölzer oder dessen Reise unter "Allfälliges" diskutiert würden.