Nina Proll und Florian KlenkPULS 4/Stefan Gergely

Klenk: Kurz hat einen "Kanzler dargestellt"

Nina Proll will wissen, ob sie Kanzlerin kann und fragt bei denen nach, die es einmal waren. Unter anderem bei einem der schärfsten Kanzler- und Proll-Kritiker: "Falter"-Chefredakteur Florian Klenk.

"Kann ich Kanzler?" fragt Nina Proll für PULS 4 (ab Donnerstag, 20:15 Uhr auf PULS 4 und JOYN) unter anderem "Falter"-Chefredakteur Florian Klenk. Nicht als kritische Journalistin, sondern als Schauspielerin, die mit diversen Aussagen zu Corona und #MeToo polarisierte und damit schon eine Eigenschaft der Politik mitbringt: Sie ist streitbar.

Gerade diese Aussagen führten sie mehr als einmal in den "Falter" – Freunde sind Klenk und Proll also nicht.

Die grundsätzliche Frage beantwortet Klenk mit: "In Amerika kann man sogar US-Präsident (Ronald Reagan, Anm.) werden, wenn man Schauspieler war." Statistisch gesehen hätten Schauspieler gute Chancen. Also, "klar kann man Bundeskanzlerin werden, wenn man Schauspielerin ist", so Klenk.

"Kurz war Schausteller"

Auch mit Beispielen aus der jüngeren Vergangenheit wartet der "Falter"-Chef auf: "Sebastian Kurz war Schausteller. Der hat sozusagen einen Kanzler dargestellt, der hat es auch geschafft. Der war, bevor er in die Politik gegangen ist, Tennislehrer und Versicherungsverkäufer. Und ist Bundeskanzler geworden. Und gar nicht unerfolgreich."
 

Was der Unterschied zwischen einem Darsteller und einem Politiker ist, will Proll wissen. "Der Politik-Darsteller ist der Meinung, dass alle Menschen so sein müssen, wie er. Sebastian Kurz hat sich eine Gesellschaft vorgestellt, wo alle so sind wie Sebastian Kurz", erklärt Klenk. "Und der Kickl sagt, wir müssen so sein wie er. Bierglas in der Hand im Bierzelt stehen." Es "gibt gar viele Darsteller in der Politik", führt Klenk aus.

Ibiza, CASAG, Buwog, Korruptions- und Falschaussageermittlungen – die Liste der Skandale in den letzten Jahren ist lang. Das betrifft auch ehemalige Kanzler. Proll will wissen, warum es jetzt mehr davon gibt.

"Ich glaube, es gibt bessere Spürhunde", antwortet Klenk. "Wir haben besser Behörden, wir haben bessere Gesetze, wir haben auch glaube – ich bin ja ein Optimist – bessere Journalistinnen und Journalisten." Man finde mehr und es werde mehr hingesehen. "Und wir haben das Glück, dass alles verschriftet wird".

"Das, was man früher mündlich ausgemacht hat, chattet man", erklärt Klenk. Und damit werden überall Datenspuren hinterlassen. "Und das kann man finden."

Die gesamte Doku "Nina Proll: Kann ich Kanzler?" sehen Sie am 5.9. und 12.9. ab 20:15 Uhr auf PULS 4 oder beide Teile ab Donnerstag auf JOYN.

ribbon Zusammenfassung
  • "Kann ich Kanzler?" fragt Nina Proll für PULS 4 (ab Donnerstag, 20:15 Uhr auf PULS 4 und JOYN) unter anderem "Falter"-Chefredakteur Florian Klenk.
  • Nicht als kritische Journalistin, sondern als Schauspielerin, die mit diversen Aussagen zu Corona und #MeToo polarisierte und damit schon eine Eigenschaft der Politik mitbringt: Sie ist streitbar.
  • Gerade diese Aussagen führten sie mehr als einmal in den "Falter" – Freunde sind Klenk und Proll also nicht.
  • Die grundsätzliche Frage beantwortet Klenk mit: "In Amerika kann man sogar US-Präsident (Ronald Reagan, Anm.) werden, wenn man Schauspieler war."
  • "Sebastian Kurz war Schausteller. Der hat sozusagen einen Kanzler dargestellt, der hat es auch geschafft", so Klenk.