APA/APA/BLACKSKY/HANDOUT

Explosionen auf der Krim nach Drohnenangriff

Bei einem Drohnenangriff auf die seit 2014 von Russland annektierte Krim hat es laut Medienberichten nahe der Großstadt Jewpatorija schwere Explosionen gegeben.

"Vermutlich gab es einen Einschlag auf einem Stützpunkt der Flugabwehr zwischen den Stadtteilen Molotschnoe und Ujutnoje", berichtete der oppositionelle Telegram-Kanal Crimeanwind am Donnerstag. Auch Russland hat die Ukraine nach Angaben des ukrainischen Militärs in der Nacht erneut mit Drohnen attackiert.

17 Drohnen abgefangen

17 von 22 russischen Drohnen seien abgefangen worden, die Gebiete im Süden, Norden und in der Landesmitte angegriffen hätten, teilte die ukrainische Luftwaffe auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Dabei habe es sich um Kamikaze-Drohnen des iranischen Typs Shahed gehandelt.

Das russische Militär hat den Treffer auf der Krim bisher nicht bestätigt, sondern lediglich den Abschuss von elf Drohnen gemeldet. Anrainer hatten in den Nachtstunden die Explosionen gefilmt. Auf den Bildern und Videos ist aus großer Entfernung eine hohe Feuersäule am dunklen Himmel zu erkennen. Jewpatorija liegt an der Westküste der Krim und gilt als Kurort. Nach Angaben der Pressesprecherin der Heeresstelle "Süd" in der ukrainischen Armee, Natalja Humenjuk, befinden sich in der Gegend aber auch mehrere Militärobjekte. Diese seien ins Visier genommen worden, teilte sie mit.

Darüber hinaus ist russischen Angaben nach auch die "Sergej Kotow", ein Patrouillenboot der Schwarzmeerflotte, von Wasserdrohnen attackiert worden. Dieser Angriff sei abgewehrt, alle fünf für die Attacke genutzten unbemannten Wasserfahrzeuge zerstört worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit.

Ukraine will Krim wieder unter Kontrolle bringen

Erst am Mittwoch hatte die Ukraine mit Marschflugkörpern eine Kriegswerft in Sewastopol angegriffen und dabei neben den Docks auch ein großes Landungsschiff und ein U-Boot getroffen. Experten gehen nach Ansicht der Bilder von einem Totalschaden am Landungsschiff aus. Die Krim ist wichtig für den Nachschub der russischen Invasionstruppen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat wiederholt erklärt, Ziel sei es, nicht nur die russisch besetzten Gebiete auf dem Festland, sondern auch die Krim wieder unter ukrainische Kontrolle zu bringen.

Auch in den südrussischen Regionen Brjansk und Belgorod haben Luftabwehreinheiten nach Angaben der russischen Streitkräfte ukrainische Drohnen abgeschossen. Fünf Drohnen seien über Brjansk und eine über Belgorod zerstört worden, berichteten russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf örtliche Beamte und das Verteidigungsministerium. Beide Gebiete grenzen an die Ukraine.

ribbon Zusammenfassung
  • Bei einem Drohnenangriff auf die seit 2014 von Russland annektierte Krim hat es laut Medienberichten nahe der Großstadt Jewpatorija schwere Explosionen gegeben.
  • "Vermutlich gab es einen Einschlag auf einem Stützpunkt der Flugabwehr zwischen den Stadtteilen Molotschnoe und Ujutnoje", berichtete der oppositionelle Telegram-Kanal Crimeanwind am Donnerstag.
  • Auch Russland hat die Ukraine nach Angaben des ukrainischen Militärs in der Nacht erneut mit Drohnen attackiert.