Alois Stöger wird Interims-Chef der SPÖ Oberösterreich
Der Beschluss im Parteivorstand, Stöger diese Funktion zu übertragen, sei einstimmig gefallen. Mit seiner langjährigen politischen Erfahrung sei er die "ideale Besetzung", sagte Koppler. Er werde einen statutenkonformen Prozess einleiten, um eine Nachfolge von Lindner rasch zu finden. Dazu sei er beauftragt worden, Einzelgespräche zu führen. Anschließend nominiere der Parteivorstand jemanden. Diese designierte Landesparteivorsitzende oder -vorsitzender stelle sich dann laut Statut der roten Basis zur Urabstimmung, erläuterte Koppler den Fahrplan. Namen potenzieller Kandidaten wurden am Montag nicht genannt.
2022 hatte die SPÖ Oberösterreich beschlossen, den Vorsitz direkt von den Mitgliedern wählen zu lassen. Lindner war der erste, der so zum Landesparteichef gewählt worden war. Aus familiären Gründen habe er nun entschieden, sich komplett aus der Politik zu verabschieden. Er wolle mehr Zeit mit seinen beiden Söhnen verbringen, sie aufwachsen sehen, hatte der 41-Jährige in einem emotionalen Statement am Samstag gemeint.
Die SPÖ Oberösterreich akzeptiere Linders "höchstpersönliche Entscheidung" und bedanke sich bei ihm. Er habe einen "neuen Boden gelegt, Gräben zugeschüttet und Vertrauen aufgebaut". Bis 30. November werde er "weiter die Geschäfte der SPÖ Oberösterreich führen, den Sitz in der Landesregierung wird er bis auf weiteres innehaben, auf Wunsch der SPÖ Oberösterreich bis hier ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin gefunden ist", meinte der Landesgeschäftsführer.
Zusammenfassung
- Alois Stöger übernimmt ab dem 1. Dezember interimistisch die Führung der SPÖ Oberösterreich, nachdem Michael Lindner überraschend seinen Rückzug angekündigt hat.
- Der Parteivorstand hat einstimmig beschlossen, Stöger als Übergangslösung einzusetzen, um einen statutenkonformen Prozess zur Nachfolgersuche einzuleiten.
- Lindner zieht sich aus familiären Gründen zurück, bleibt jedoch bis zum 30. November im Amt, um eine geordnete Übergabe zu ermöglichen.