Erstmals Frau an Spitze der Evangelischen Synode
Notwendig wurde die Wahl, weil Langzeitpräsident Peter Krömer sein Amt aus Altersgründen zurückgelegt hatte, hieß es am Freitag in einer Aussendung des Evangelischen Pressedienstes. Der erste Wahlvorgang bei der Synode im Juni hatte kein Ergebnis gebracht.
Die nötige Zweidrittelmehrheit erreichte Monjencs im zweiten Wahlgang. Sie erhielt 52 von 61 abgegebenen Stimmen bei zwei ungültigen Stimmen. Nach dem ersten Wahlgang hatte der ebenfalls für die Wahl nominierte Kurator der Pfarrgemeinde A.B. Wien Innere Stadt, Helmut Tichy, seine Kandidatur zurückgezogen. 34 Stimmen waren im ersten Wahlgang auf Monjencs gefallen, 27 auf Tichy. "Es ist unbedingt notwendig, dass unsere Kirche eine Entscheidung findet", erklärte Tichy vor den Synodalen und bat um Unterstützung von Ingrid Monjencs. Für diese Wahl nominiert zu sein, habe er als "Ehre und Auszeichnung" empfunden. Bischof Michael Chalupka, der die Wahl leitete, dankte Tichy für seine Bereitschaft, seine Gaben in den Dienst der Kirche zu stellen.
"Ich freue mich, dass für unsere Kirche eine Entscheidung gefallen ist", sagte Monjencs nach der Wahl. Gleichzeitig zeigte sie sich dankbar, dass Helmut Tichy den Weg für eine rasche Entscheidung geöffnet habe. "Ich bin auch dankbar für den Zuspruch, den ich in der Zeit der Nominierung aus mehreren Superintendenzen und dann auch im Hearing erfahren habe", erklärte Monjencs gegenüber dem Evangelischen Pressedienst.
Zusammenfassung
- Mit Monjencs, die vor ihrer Pensionierung die Öffentlichkeitsarbeit der Evangelischen Kirchen in Europa (GEKE) verantwortete, steht erstmals in der Geschichte der Evangelischen Kirche in Österreich eine Frau an der Spitze der Synode.
- Der erste Wahlvorgang bei der Synode im Juni hatte kein Ergebnis gebracht.
- Die nötige Zweidrittelmehrheit erreichte Monjencs im zweiten Wahlgang.
- 34 Stimmen waren im ersten Wahlgang auf Monjencs gefallen, 27 auf Tichy.