Ermittlungen um Grazer FPÖ auch gegen Eustacchio und Sippel
Die Vorwürfe, die gegen Eustacchio und Sippel erhoben werden, seien ähnlich gelagert wie beim ehemaligen Finanzreferent Matthias Eder, der Anfang November eine Selbstanzeige erstattet hatte und aus der Partei ausgetreten war. Es geht um nicht ordnungsgemäß verwendete Steuergelder aus der Parteikasse. Eder hat bereits mehr als 700.000 Euro als Schadenswiedergutmachung an die Staatsanwaltschaft überwiesen, bestätigte Kroschl. Der frühere Finanzreferent wird in der Causa als Beschuldigter geführt, Eustacchio und Sippel als Verdächtige. Gegen andere gebe es bisher keine Ermittlungen.
Nach der für die Freiheitlichen wenig erfolgreichen Grazer Gemeinderatswahl am 26. September, in die Eustacchio als Spitzenmann gegangen war, gab es Enthüllungen rund um mögliche Extra-Gagen. Gelder sollen auch Burschenschaften zugeschanzt worden sein. Laut Zeitungsbericht habe sich Sippel in Chatnachrichten an seine Bundesbrüder mit seiner Kreativität gerühmt, dank der es ihm gelungen sei, trotz Sparkurses "4.000 Euro Förderung herauszuholen". Ein anderes Mal soll er geschrieben haben: "Als Klubobmann werde ich versuchen, trotz Sparkurs der FPÖ ein ordentliches Sümmchen aufzustellen. Ich rechne mit 3.500 bis 4.000 Euro."
Sowohl Eustacchio als auch Sippel traten Ende Oktober von ihren Funktionen zurück. Claudia Schönbacher ist nun FPÖ-Stadträtin, Klubobmann wurde Alexis Pascuttini.
Zusammenfassung
- Die Staatsanwaltschaft Graz hat die Ermittlungen rund um die Finanzen der Grazer FPÖ nun auch auf den ehemaligen Vizebürgermeister Mario Eustacchio und Ex-Klubobmann Armin Sippel ausgeweitet.
- Eder hat bereits mehr als 700.000 Euro als Schadenswiedergutmachung an die Staatsanwaltschaft überwiesen, bestätigte Kroschl.
- Der frühere Finanzreferent wird in der Causa als Beschuldigter geführt, Eustacchio und Sippel als Verdächtige.