Ermittlungen nach Angriff auf ZDF-Kamerateam: Fünf Verletzte
Nach dem gewaltsamen Angriff auf ein Kamerateam der ZDF-Satiresendung "heute-show" am 1. Mai in Berlin sind die Motive der Täter zunächst weiter unklar geblieben. Der Staatsschutz habe die Ermittlungen übernommen, sagte Polizeipräsidentin Barbara Slowik am Samstag im rbb-"Inforadio". Mit Verweis auf laufende Ermittlungen wollte sie sich ansonsten nicht zu den Hintergründen äußern.
Nach Dreharbeiten zum Demonstrationsgeschehen am 1. Mai war das ZDF Team laut Slowik aus einer Gruppe von etwa 20 vermummten Personen heraus attackiert worden. "Das war ein feiger Angriff", sagte Slowik.
Fünf Teammitglieder wurden nach Angaben des Senders verletzt. Laut Polizei mussten vier von ihnen ins Krankenhaus eingeliefert werden. Sechs Tatverdächtige seien festgenommen worden. Das ZDF und Journalisten-Gewerkschaften verurteilten den Angriff.
Der Vorfall ereignete sich bei Dreharbeiten für die "heute-show" in Berlin-Mitte. Dem ZDF zufolge wurden die Mitarbeiter angegriffen, als sie auf dem Weg zu ihren Fahrzeugen waren. ZDF-Programmdirektor Norbert Himmler verurteilte die Tat. "Die Pressefreiheit ist - gerade in diesen Tagen - ein hohes Gut", erklärte Himmler. "Unsere Sorge gilt nun jedoch zuallererst den Teammitgliedern und ihrer Gesundheit."
"Wir sind schwer betroffen und wünschen den Kollegen eine schnelle Genesung", erklärte die Redaktion der "heute-show" auf Twitter. "Mehrere Teammitglieder sind im Krankenhaus, unser Reporter Abdelkarim ist unverletzt."
Der Kabarettist Abdelkarim Zemhoute selbst bedankte sich auf Twitter für die große Anteilnahme und wünschte den verletzten Teammitgliedern gute Besserung. Unter ihnen waren auch eigens vom ZDF engagierte Sicherheitsleute.
"Wir stehen auf Eurer Seite", schrieb Außenminister Heiko Maas (SPD) ebenfalls auf Twitter. Er nannte den Angriff "erschreckend". "Ein Angriff gegen Medien ist ein direkter Angriff auf unsere Demokratie", schrieb Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt in dem Internetdienst und forderte eine schnelle Aufklärung.
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) reagierte entsetzt auf den Angriff. "Ich wünsche den Kolleginnen und Kollegen, die bei der Attacke verletzt wurden, gute und schnelle Genesung", sagte der DJV-Vorsitzende Frank Überall. "Das war ein feiger und durch nichts zu rechtfertigender Überfall auf Journalisten, die ihrer Aufgabe der Berichterstattung nachgekommen sind."
Ähnlich äußerte sich die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (DJU): "Das war ein Angriff auf die Pressefreiheit, der nicht zu rechtfertigen ist und aufgeklärt werden muss. Die Täter müssen zur Rechenschaft gezogen werden."
Die aktuelle Ausgabe der "heute-show" wurde am Freitagabend ausgestrahlt. Der Vorfall in Berlin wurde in der Sendung aber nicht thematisiert, da diese schon am frühen Nachmittag aufgezeichnet worden war.
Zusammenfassung
- Nach dem gewaltsamen Angriff auf ein Kamerateam der ZDF-Satiresendung "heute-show" am 1. Mai in Berlin sind die Motive der Täter zunächst weiter unklar geblieben.
- Der Staatsschutz habe die Ermittlungen übernommen, sagte Polizeipräsidentin Barbara Slowik am Samstag im rbb-"Inforadio".
- Mit Verweis auf laufende Ermittlungen wollte sie sich ansonsten nicht zu den Hintergründen äußern.
- Er nannte den Angriff "erschreckend".