Gartlehner: Chinas Zero-Covid-Politik hat Probleme nur verschoben
Grund dafür sei, dass nur ein sehr geringer Teil der Bevölkerung eine natürliche Immunität durch eine Infektion habe, meint Gartlehner. Außerdem würden die chinesischen Impfungen weniger gut gegen einen starken Verlauf helfen als westliche Vakzine. Dass etwa ein Drittel der älteren Bevölkerung (80+) gar nicht geimpft ist, sei ein zusätzliches Problem. Sollte China beschließen, das Land rasch zu öffnen, würde das zu einer riesigen Corona-Welle führen. China würde dann richtige Probleme bekommen, warnt der Epidemiologe.
Chinas weiteres Vorgehen noch ungewiss
China steuere derzeit darauf zu, dass 60 Prozent der Bevölkerung in den nächsten 90 Tagen infiziert sei, sagt Epidemiologe Eric Feigl-Ding. Gartlehner meint, bei solch einer Modellierung komme es jetzt darauf an, wie rasch China öffnet.
Man wisse derzeit nicht, ob das Land nur in einigen Provinzen die Null-Covid-Politik fallen lässt oder im ganzen Land gleichzeitig. Auch ob weitere Maßnahmen bestehen bleiben, sei derzeit noch unklar. Sollte das ganze Land öffnen, seien die 60 Prozent glaubwürdig, doch eine schrittweise Öffnung würde die Corona-Ausbreitung verzögern und verlangsamen.
Auswirkungen auf Österreich
Auf Österreich sieht der Epidemiologe aber keine Auswirkungen Chinas Covid-Politik zukommen. Es könne sein, dass, wenn sich neue Varianten und Mutationen in China bilden, diese nach Österreich kommen könnten. Das könne man jetzt allerdings noch nicht voraussagen, da auch viel von "Zufallsentwicklungen" abhänge.
Zusammenfassung
- Epidemiologe Gerald Gartlehner sagt im PULS 24 Interview, dass China mit seiner Null-Covid-Politik Probleme nur nach hinten verschoben habe und es nun zu einem massiven Anstieg an Corona-Fällen kommen könnte.