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Elf Tote nach Putschversuch in Guinea-Bissau

Bei einem Putschversuch im westafrikanischen Guinea-Bissau sind elf Menschen getötet und mehrere andere schwer verletzt worden. Das teilte die Regierung in der Nacht auf Donnerstag mit. Präsident Umaro Sissoco Embaló hatte nach dem Angriff auf den Präsidentenpalast am Dienstagabend zunächst keine genauen Opferzahlen genannt. Die lokale Radiostation Bantaba hatte von sechs Toten berichtet.

Für den Umsturzversuch in der ehemaligen portugiesischen Kolonie sei "eine nicht identifizierte bewaffnete Gruppe" verantwortlich gewesen, so die Regierung. Embaló hatte zuvor angedeutet, es könne sich um "Personen im Zusammenhang mit dem Drogenhandel" handeln. Der instabile Staat mit knapp zwei Millionen Einwohnern gilt als Knotenpunkt für den Kokain-Schmuggel zwischen Lateinamerika und Europa.

Guinea-Bissau hat seit seiner Unabhängigkeit von Portugal im Jahr 1974 bereits mehrere Putsche oder Umsturzversuche erlebt. In der Region riss das Militär bei Umstürzen in den vergangenen 18 Monaten in den Krisenstaaten Mali, Guinea und Burkina Faso die Macht an sich. Experten sorgen sich um die Stabilität der Region.

In Mali ist neben einer UNO-Mission auch eine EU-geführte Trainingsmission (EUTM) präsent, die derzeit unter österreichischem Kommando steht. Ihr gehören 70 Bundesheer-Soldaten an. Die deutsche Außen-Staatssekretärin Katja Keul brach am Donnerstag zu Krisengesprächen nach Mali auf, um von der Militärjunta eine "zügige Rückkehr zur demokratischen Ordnung" einzufordern. Sie sprach von "Besorgnis erregenden Entwicklungen in Mali und in der Sahelzone".

Im benachbarten Burkina Faso scheint die Junta indes ihre Macht konsolidiert zu haben. Junta-Chef Paul-Henri Sandaogo Damiba verkündete am Mittwoch die Aufhebung der nach dem Umsturz Ende Jänner verhängten nächtlichen Ausgangssperre an. Volksfeste und festliche Veranstaltungen seien jedoch von Montag bis Donnerstag ab Mitternacht sowie am Freitag und Samstag ab 2.00 Uhr Früh verboten.

ribbon Zusammenfassung
  • Bei einem Putschversuch im westafrikanischen Guinea-Bissau sind elf Menschen getötet und mehrere andere schwer verletzt worden.
  • Das teilte die Regierung in der Nacht auf Donnerstag mit.
  • Präsident Umaro Sissoco Embaló hatte nach dem Angriff auf den Präsidentenpalast am Dienstagabend zunächst keine genauen Opferzahlen genannt.
  • Im benachbarten Burkina Faso scheint die Junta indes ihre Macht konsolidiert zu haben.