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Brände in russischer Raffinerie nach Drohnenangriff

03. Feb. 2025 · Lesedauer 2 min

Eine wichtige russische Ölraffinerie in Wolgograd ist zum zweiten Mal binnen weniger Tage bei einem ukrainischen Drohnenangriff getroffen worden. Das Ausmaß der Schäden nach der nächtlichen Attacke war unklar. Gouverneur Andrej Botscharow sprach davon, dass Trümmer einer Drohne auf dem Gelände mehrere Brände ausgelöst hätten. Sie seien aber rasch eingedämmt worden, meldete die staatliche Nachrichtenagentur TASS nach diesen Angaben.

Die Raffinerie des Konzerns Lukoil an der Wolga war schon in der Nacht auf den 31. Jänner attackiert worden. Telegramkanäle berichteten auch über einen Brand in einer gasverarbeitenden Fabrik bei Astrachan am Kaspischen Meer. Die regionalen Behörden sprachen nur allgemein davon, dass Anlagen der dortigen Energieindustrie angegriffen worden seien.

Die Ukraine zielt seit mehreren Wochen mit ihren verbesserten Kampfdrohnen auf die russische Ölindustrie. Dies soll die Treibstoffversorgung der gegnerischen Armee treffen, aber auch die Öleinnahmen für die Kriegskasse des Kremls schmälern. Die Ziele liegen tief im russischen Hinterland mehrere Hundert Kilometer von der Ukraine entfernt.

Wegen der ukrainischen Drohnenangriffe mussten Flughäfen im Süden Russlands nachts zeitweise den Verkehr einstellen. Das Verteidigungsministerium in Moskau sprach davon, dass in der Nacht 70 ukrainische Kampfdrohnen über russischem Gebiet abgefangen worden seien. Seinerseits berichtete das ukrainische Militär von einem russischen Angriff mit 71 Kampfdrohnen in der Nacht. 38 Drohnen seien abgeschossen worden.

Armeechef fordert Untersuchung nach Angriffen auf Rekrutierungszentren

Nach Angriffen auf Rekrutierungszentren der ukrainischen Armee und Militärvertreter am Wochenende forderte der ukrainische Armeechef unterdessen eine Untersuchung. "Innerhalb kurzer Zeit kam es in verschiedenen Regionen zu drei beschämenden Gewalttaten", erklärte Oleksandr Syrskyj. "Wir erwarten eine vollständige und umfassende Untersuchung dieser Verbrechen", fuhr er fort.

Am Samstag war ein Soldat einer Rekrutierungseinrichtung in der Region Poltawa im Osten der Ukraine mit einem Jagdgewehr erschossen worden. Am gleichen Tag kam ein Mensch bei einer Explosion in einem Rekrutierungszentrum in der westukrainischen Stadt Riwne ums Leben. Am Sonntag wurde ein Mensch bei einer Explosion in einem Rekrutierungszentrum in Pawlograd verletzt. Die Strafverfolgungsbehörden äußerten sich zunächst nicht dazu, ob sie von einem koordinierten Vorgehen ausgehen.

Zusammenfassung
  • Eine russische Ölraffinerie in Wolgograd wurde zum zweiten Mal binnen weniger Tage von ukrainischen Drohnen getroffen. Der Schaden ist unklar, doch es kam zu mehreren Bränden, die rasch eingedämmt wurden.
  • Die Ukraine intensiviert Drohnenangriffe auf die russische Ölindustrie, um die Treibstoffversorgung der russischen Armee zu stören. In der Nacht wurden 70 ukrainische Drohnen laut russischem Verteidigungsministerium abgefangen.
  • Gleichzeitig berichtete die Ukraine von einem russischen Drohnenangriff mit 71 Drohnen, von denen 38 abgeschossen wurden. Angriffe auf ukrainische Rekrutierungszentren führten zu Forderungen nach Untersuchungen.