Doskozil und Babler auf Stimmenfang bei Kärntner SPÖ
Doskozil hatte seinen Tag bei einem Mitgliedertreffen in Völkermarkt gestartet und dann am Klagenfurter Benediktinermarkt fortgesetzt, wo er bereitwillig Selfie-Wünsche erfüllte. Oder, wie es Ex-Bundesgeschäftsführer Max Lercher formulierte: "Es ist unglaublich, wie oft er von den Leuten angesprochen worden ist." Nachsatz: "Wenn die Wähler diese Frage entscheiden würden, hätten wir keine Diskussion."
Am Nachmittag gastierte Doskozil im Gemeindezentrum Viktring. Unter den rund 100 Gästen: Die Spitze der Klagenfurter SPÖ, die sich bereits pro Doskozil geoutet hatte, Philip Kucher, der stellvertretende SPÖ-Klubchef im Nationalrat und Ex-Landtagspräsident Rudolf Schober. Auch SPÖ-Landesgeschäftsführer Andreas Sucher (später auch bei Babler im Publikum) hörte, wie Doskozil über Mieten und Mindestlohn sprach und strenge Worte an die Partei richtete: Diese müsse wieder "zueinander finden".
Babler ebenfalls in Klagenfurt
Nach seinem Auftakt im Oberkärntner Gmünd ebenfalls in Klagenfurt war am Samstag der Traiskirchener Bürgermeister Babler. Die Landespartei hatte die Parteizentrale am Domplatz zur Verfügung gestellt, will das aber nicht als Outing verstanden wissen. Unter den knapp 70 Zuhörerinnen und Zuhörern - auffallend mehr Frauen als bei Doskozil - befand sich auch der neu gewählte dritte Landtagspräsident, Andreas Scherwitzl. Der Pressesprecher von Parteichef Peter Kaiser, Andreas Schäfermeier, hatte bereits zuvor erklärt, Babler unterstützen zu wollen, Kaiser selbst wollte diese Frage nicht beantworten.
Babler erzählte von der schwierigen Lage der Sozialdemokratie: "Bei den Treffen haben wir richtig gemerkt, wie wir schwächer werden, was die Mitglieder angeht." Nun habe man die gegenteilige Situation - man feiere Eintritte und Wiedereintritte. Er erteilte Spindoktoren und PR-Strategen eine Absage und richtete einen Appell an seine Zuhörer: "Wir als Mitglieder wissen, was gut für die Partei ist und wir wissen auch, wie das ist, wenn man schlecht schläft, weil kein Geld da ist." Auf diese Expertise und Erfahrungen wolle man zurückgreifen im Kampf gegen internationale Konzernpolitik und Privatisierungen. Und: Man müsse weg von der Almosenpolitik, wie sie von der aktuellen Bundesregierung praktiziert werde.
Zusammenfassung
- Im Rennen um den SPÖ-Parteivorsitz haben Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und der Traiskirchener Bürgermeister Andreas Babler am Samstag ihren Kärnten-Tag absolviert.
- Beide zeigten sich zuversichtlich, bei der am Montag startenden Mitgliederbefragung die Nase vorn zu haben, präsentierten ihre Kernthemen und appellierten an die Mitglieder, die Partei wieder zu einen.