Demonstration für Verbleib von Spaniens Premier im Amt
Andere riefen "Demokratie ja, Faschismus nein" oder "Du bist nicht allein". In der Parteizentrale tagte unterdessen das Präsidium, dessen Sitzung erstmals öffentlich übertragen wurde. Sánchez will am Montag mitteilen, ob er im Amt bleibt.
Führende Parteimitglieder riefen Sánchez auf, nicht zurückzutreten. "Demokratien werden rückschrittlich, wenn Wahlergebnissen die Rechtmäßigkeit abgesprochen wird", warnte Sánchez-Vize María Jesús Montero. Genau das versuche die Rechte und die extreme Rechte mit einer "Strategie der Schlammschlacht" zu erreichen, warnte sie. "Pedro, bleib", forderte Montero.
Sánchez hatte vergangenen Mittwoch völlig überraschend angekündigt, er erwäge einen Rücktritt. Als Grund nannte er eine Korruptionsanzeige gegen seine Frau Begoña Gómez. Er sagte alle öffentlichen Termine ab und kündigte eine Entscheidung für Montag an. Bis dahin wolle er darüber nachdenken, ob es sich alles noch "lohnt, trotz des Sumpfes, in dem die Rechten und Rechtsextremen versuchen, Politik zu machen. Ob ich weiter an der Spitze der Regierung stehen oder von dieser hohen Ehre zurücktreten soll".
Die Anzeige gegen die Frau des Regierungschefs war von der als sehr rechtsgerichtet eingestuften Organisation "Manos Limpias" (Saubere Hände) erstattet worden. Sie ist in den vergangenen Jahren mit zahlreichen Anzeigen im Bereich der öffentlichen Verwaltung aufgefallen und wirft Gómez, die kein öffentliches Amt hat, Einflussnahme und Korruption in der Wirtschaft vor. "Manos Limpias" räumte später ein, die Anzeige basiere auf Medienberichten, die durchaus falsch sein könnten.
Zusammenfassung
- In Madrid demonstrierten am Samstag über Zehntausend Menschen für den Verbleib des sozialistischen Regierungschefs Pedro Sánchez im Amt.
- Sánchez kündigte an, am Montag zu entscheiden, ob er zurücktritt, nachdem gegen seine Frau Begoña Gómez eine Korruptionsanzeige erstattet wurde.
- Die Anzeige stammt von der als rechtsextrem eingestuften Organisation 'Manos Limpias', gab jedoch zu, dass ihre Vorwürfe auf möglicherweise falschen Medienberichten beruhen könnten.