Dänemark verstärkt Militärpräsenz in der Arktis
Auf das Paket hat sich die dänische Regierung mit einer breiten Mehrheit der Parlamentsparteien sowie in enger Zusammenarbeit mit den Regierungen der Färöer-Inseln und Grönlands verständigt, wie das Verteidigungsministerium in Kopenhagen mitteilte. Zusätzlich zu dem ersten Teilabkommen vereinbarten die Dänen, Färinger und Grönländer, noch bis zum Sommer eine zweite Vereinbarung zur Abschreckung und Verteidigung aushandeln zu wollen. Die sicherheitspolitische Situation erfordere dies, hieß es in der Mitteilung des Ministeriums.
Mit dem Teilabkommen wolle man die Überwachung und die Behauptung der Souveränität in den Regionen verbessern. Zugleich sei es von entscheidender Bedeutung, enge Verbündete und die NATO bei der Lösung von Aufgaben in der Arktis und im Nordatlantik zu unterstützen, um Verteidigung und Sicherheit zu stärken. Die grönländische Außenbeauftragte Vivian Motzfeldt sprach bei der Vorstellung des Abkommens in Kopenhagen von einem "historischen Tag".
Nach mehr als einem Jahrzehnt drastischer Kürzungen der Verteidigungsausgaben hat Dänemark im vergangenen Jahr 190 Milliarden dänische Kronen (25,5 Milliarden Euro) für sein Militär über einen Zeitraum von zehn Jahren bereitgestellt, von denen ein Teil für die Arktis bestimmt ist. Dänemark ist zwar für die Sicherheit und Verteidigung Grönlands verantwortlich, hat aber nur über begrenzte militärische Kapazitäten auf der Insel. Derzeit verfügt Dänemark über vier veraltete Inspektionsschiffe, ein Challenger-Überwachungsflugzeug und zwölf Hundeschlittenpatrouillen, die ein Gebiet überwachen sollen, das viermal so groß ist wie Frankreich.
Trump hatte zuletzt mehrfach Interesse an "dem Besitz und der Kontrolle" an Grönland signalisiert. Die riesige Insel in der Arktis mit ihren rund 57.000 Einwohnern ist von großer strategischer Bedeutung für die USA, die dort einen Luftwaffenstützpunkt mit Frühwarnsystem für ballistische Raketen unterhalten. Grönlands Hauptstadt Nuuk liegt näher an New York als an Kopenhagen. Zudem verfügt Grönland über Bodenschätze unter dem Eis.
Frederiksen wirbt für europäischen Zusammenhalt
Die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen ist derzeit dabei, vor dem Hintergrund von Trumps Begehrlichkeiten europäischen Zusammenhalt zu demonstrieren. Dafür reist sie am Dienstag nach Berlin, Paris und Brüssel, um den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz, den französischen Präsidenten Emmanuel Macron und NATO-Generalsekretär Mark Rutte zu treffen.
Zusammenfassung
- Dänemark plant, seine Militärpräsenz in der Arktis mit Investitionen von 14,6 Milliarden dänischen Kronen zu verstärken, um die Überwachung und Souveränität zu verbessern.
- Das neue Verteidigungspaket umfasst drei Schiffe, zwei Langstreckendrohnen und Satelliten und wurde in Zusammenarbeit mit den Färöer-Inseln und Grönland entwickelt.
- Dänemark hat in den letzten Jahren 190 Milliarden dänische Kronen für das Militär bereitgestellt, um insbesondere die Verteidigung in der Arktis zu stärken.