Corona-Maßnahmen: Wohl Eintrittstest statt Schließungen für Handel
Die Infektionszahlen steigen weiter stark an. Beim großen Corona-Gipfel der Regierung am Montag berät man deshalb über mögliche erneute Verschärfungen. Eine Schließung des Handels gilt aktuell als unwahrscheinlich, eher dürfte hier mit Ausnahme der Geschäfte für den täglichen Bedarf eine Testpflicht kommen, wie man sie schon von den persönlichen Dienstleistern kennt.
Der Handelsverband spricht sich deutlich dagegen aus: "Es ist wirtschaftspolitisch und auch arbeitsmarktpolitisch ein Desaster, wenn man hier mit Eintrittstests alle Branchen über einen Kamm schert", warnte Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will im PULS 24 Interview mit René Ach.
Zutrittstests im Non-Food-Handel wären "die ultimative Bestrafung" und seien wissenschaftlich nicht haltbar, verweist der Handelsverband in einer Presseaussendung auf AGES-Clusteranalysen. Die meisten Infektionen würden demnach im Haushalt und in der Freizeit stattfinden.
Verlust von zwei Dritteln der Umsätze
Durch eine Testpflicht würde der Non-Food-Handel zwei Drittel der Umsätze verlieren, sagte Will am Montag. Vielerorts würde sich ein Offenhalten damit wirtschaftlich nicht mehr rentieren. Mehrere Studien würden zeigen, dass Einzelhandelsgeschäfte nicht zu den Orten zählen, die mit einem erhöhten Corona-Infektionsrisiko verbunden sind.
"Daher muss man hier eine klare Abwägungsentscheidung treffen, die das Wohl der Menschen und die Gesundheit in den Vordergrund hebt und darüber hinaus aber nicht drakonische Maßnahmen zu setzen, die einer behördlichen Sperre gleichkommen", so Will im PULS 24 Interview.
Zudem fordert der Handelsverband auch für die Zukunft klare Leitlinien. "Wir würden uns klare Vorstellungen erwarten, wie es in den kommenden Monaten weitergeht." Der Handelsverband appelliert an die politischen Entscheidungsträger, hier eindeutige und klare Spielregeln einzuführen. Eintrittstestungen seien dabei jedoch ausdrücklich nicht der richtige Schritt, heißt es.
Zusammenfassung
- Der Einzelhandel wird wohl trotz steigender Infektionszahlen nicht geschlossen, stattdessen stehen Eintrittstests im Raum.
- Rainer Will, Chef des Handelsverbands sieht diese jedoch als "Deasaster". Durch eine Testpflicht würde der Non-Food-Handel zwei Drittel der Umsätze verlieren, sagte Will am Montag.
- Zutrittstests im Non-Food-Handel wären "die ultimative Bestrafung" und seien wissenschaftlich nicht haltbar, verweist der Handelsverband in einer Presseaussendung auf AGES-Clusteranalysen. Die meisten Infektionen würden demnach im Haushalt und in der Frei
- Mit Eintrittstests würde das Offenhalten für den Einzelhandel nicht mehr wirtschaftlich, was einer behördlichen Schließung gleichkäme.
- Zudem fordert der Handelsverband auch für die Zukunft klare Leitlinien. "Wir würden uns klare Vorstellungen erwarten, wie es in den kommenden Monaten weitergeht."