Demos 2021: Hunderte Festnahmen, 18 Millionen Kosten, 39 verletzte Polizisten

2021 brachte der Zivilbevölkerung mehrere Lockdowns, Kurzarbeit und viele - vor allem in der Gastro, im Tourismus oder im Handel - konnten teils gar nicht arbeiten. Bei der Polizei hingegen sieht die Lage ganz anders aus:

Die Polizei leistete allein wegen der Anti-Maßnahmen-Demos 570.000 Einsatzstunden. Es entstanden Kosten von 18 Millionen Euro. Bei Ausschreitungen wurden 39 Beamte verletzt.

• Mehr als 380 Personen sind 2021 bei Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen festgenommen worden, davon über 200 wegen Übertretungen nach dem Verwaltungsstrafgesetz und über 180 nach Bestimmungen der Strafprozessordnung
• Es kam zu rund 19.000 Verwaltungsanzeigen und
• mehr als 500 Strafanzeigen 

"Die Verharmlosung des Holocaust, wie durch das Tragen von gelben Judensternen mit der Aufschrift 'ungeimpft' und die damit verbundene Täter-Opfer-Umkehr" einiger Teilnehmer verurteilte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) als Verhöhnung der Opfer und ihrer Nachkommen und als Ausdruck einer antidemokratischen Haltung. Die Polizei werde weiterhin "konsequent gegen jene vorgehen, die das Grundrecht auf Versammlung missbrauchen", sagte Karner.

2022 schon vier verletzte Polizisten

Auch die Demonstrationen des ersten Wochenendes im neuen Jahr 2022 blieben nicht ohne derartige Vorfälle. Insgesamt wurden 32 Demos in verschiedenen Städten angezeigt. Dabei wurden mehr als 280 Verwaltungsanzeigen - vorwiegend ging es um das Maskentragen - erstattet, es gab eine Strafanzeige und eine Festnahme nach der Strafprozessordnung. Vier Beamte wurden verletzt, darunter eine Polizistin, der in Graz mit einem Megafon auf den Kopf geschlagen wurde.

Kinder neben Hooligans: Schwierige Situation für Polizisten

"Fast 570.000 Einsatzstunden bei den Demonstrationen der Corona-Maßnahmen-Kritiker machen deutlich, wie herausfordernd das vergangene Jahr für die Polizei war. Die Polizistinnen und Polizisten haben unter schwierigen Bedingungen herausragende Arbeit geleistet", lobte Karner die Polizei, "die unterschiedlichen Teilnehmer - Familien mit Kindern, neben Rechtsextremen und Fußballhooligans - erforderten ein konsequentes Einschreiten mit Augenmaß und Fingerspitzengefühl."