Mucha zu Opernball-Demonstranten: "Euch braucht keiner"
"Der Opernball ist für uns ein Symbol dafür, was in unserer Gesellschaft falsch läuft", erklärt Johannes Lutz von der Kommunistischen Jugend (KJ) deren Standpunkt bei "Exakt" auf PULS 4. "Für uns ist das eine Provokation gegenüber einer arbeitenden Gesellschaft, die nicht weiß, wie sie über die Runden kommen soll."
Der Verleger Christian W. Mucha kann diese Argumentation nicht nachvollziehen. "Ich habe nicht vor, mich im Geringsten zu genieren, dass ich auf den Opernball gehe", so der Millionär. "Ich habe 47 Jahre lang in meinem Unternehmen Tag und Nacht gearbeitet."
Demonstration gegen Opernball
Am 16. Februar findet der Wiener Opernball statt. Die oberen 10.000 feiern trotz Krise nach zwei Jahren Pause zum ersten Mal wieder in der Staatsoper. Auf den Straßen regt sich der Widerstand, die Kommunistische Jugend (KJ) ruft zu einer großen Demonstration dagegen auf, man rechnet mit 500 Demonstrant:innen. Im Studio bei "Exakt" diskutiert Johannes Lutz gegen Christian W. Mucha.
Dabei kommt es zu durchaus unerwarteten Wendungen. So zeigte Mucha zu Beginn der Diskussion Verständnis für das Anliegen der Kommunist:innen. "Ich war auch einmal jung", erklärt er. Und überraschender: "Ich war auch einmal links." Früher habe er auch Hegel und Feuerbach gelesen. Das war es dann aber auch mit den Gemeinsamkeiten.
Für Mucha ist der Opernball wichtig, weil er den Tourismus ankurbelt. Den Kommunist:innen wirft er darum vor, sie würden "indirekt touristische Arbeitskräfte attackieren".
Verteilungsdebatte
Johannes Lutz erklärt im Gegenzug, es ginge seiner Organisation nicht darum, "einzelne Besucher zu attackieren", sondern eine grundsätzliche Debatte anzustoßen. "Die Leute, die unsere Wirtschaft am laufen halten, das sind nicht die Investoren und Manager. Das sind die Menschen im Handel, in der Pflege und am Bau. Die Arbeiter und Arbeiterinnen unseres Landes halten unsere Wirtschaft am Laufen."
"Es braucht euch keiner"
Für Mucha trifft die Kritik trotzdem die Falschen, schließlich hätten die meisten am Opernball "hart gearbeitet". Diese hätten es verdient, sich einen schönen Abend zu machen. Für die Demonstrierenden findet er hingegen harte Worte: "Es braucht euch keiner." Angst vor den Kommunist:innen hat er nicht. "Die werden mich nicht verdauen", sagt er.
Zusammenfassung
- Der Opernball steht bevor, die Kommunistische Jugend (KJ) demonstriert dagegen: Johannes Lutz erklärt bei "Exakt" auf PULS 4 für die KJ, was das Problem am Opernball ist.
- Der millionenschwere Verleger Christian W. Mucha poltert dagegen.