China zeigt Russland die kühle Schulter

Bis vor kurzem stand China hinter Russland, wenn es um den Ukraine-Krieg ging. Wer aber die Zeichen deuten könne, erkenne beim G20-Gipfel, dass die Großmacht leise auf Distanz geht.

Mit Hochspannung warteten die westlichen Nationen beim G20-Gipfel darauf, wie sich China Russland gegenüber verhalten wird. Die Frage, ob es eine Stellungnahme gegen den Ukraine-Krieg geben wird, war dabei einer der zentralen Punkte. 

Besorgnis statt Unterstützung

Staats- und Parteichef Xi Jinping habe zumindest durchklingen lassen, dass man über den Ukraine-Krieg besorgt sei, berichtet PULS 24 Asien-Korrespondent Fabian Kretschmer aus Peking. Das sei ein Schritt in die richtige Richtung, erklärt Kretschmer. Denn bis vor Kurzem sei für China der Hauptpunkt gewesen, die Sicherheitsinteressen Russlands zu berücksichtigen. "Das hat China diesmal nicht wiederholt." Das sei ein Zeichen, dass die Einstellung Chinas nicht festgefahren, sondern dynamisch sei.

Dass man nukleare Drohungen ablehnt, kam allerdings nur bei US-Präsident Joe Bidens Stellungnahme vor und sei auf chinesischer Seite nicht wiederholt worden. "Das ist auf jeden Fall eine Enttäuschung."

China wolle nicht, dass Putin mit Nuklearwaffen drohe, stellte es schon vor einigen Tagen sehr klar. "Das duldet man von Russland nicht", erklärt der Asien-Korrespondent. Zu ähnlich sei die Situation mit Nordkorea. Alleingänge würde man deshalb nicht dulden.

ribbon Zusammenfassung
  • Bis vor Kurzem stand China hinter Russland, wenn es um den Ukraine-Krieg ging.
  • Wer aber die Zeichen deuten könne, erkenne beim G20-Gipfel, dass die Großmacht leise auf Distanz geht.