Bundesheer gibt alte Helme an Ukraine und bekommt neue
Die Vorgängermodelle werden durch die Truppe abgegeben und als humanitäre Unterstützung für die Zivilbevölkerung an die Ukraine übergeben. 22.000 Stück der neuen "Kampfhelme 2015" sind bereits im Einsatz, teilte das Ressort am Mittwoch mit. Insgesamt hat das Ministerium 40.000 Stück gekauft.
"Der Schutz unserer Soldatinnen und Soldaten hat oberste Priorität. Daher freut es mich, dass nun die nächste Tranche der neuen Kampfhelme an die Truppe ausgegeben werden kann. Zugleich ermöglicht uns diese Neuausstattung, dass wir die Vorgängermodelle der Helme der Ukraine als dringend benötigte Schutzbekleidung für die Zivilbevölkerung zur Verfügung stellen können. Die derzeitige Krise in Europa zwischen der Ukraine und Russland zeigt, dass das Bundesheer auf die neuen Bedrohungen auszurichten und zu modernisieren ist", so Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP).
Der "Kampfhelm 2015" verfügt über eine außerordentliche Festigkeit dank Verbundmaterialien wie Carbon, Polyethylen und gewobenes Aramid. Der "Sentry XP Mid Cut Helmet" aus amerikanischer Produktion wiegt mit etwa 920 Gramm fast um 40 Prozent weniger als der bisherige Helm. Das erhöht für die Soldaten den Tragekomfort - auch durch individuelle Anpassungsmöglichkeiten - vor allem bei längeren Einsätzen.
Zur Schutzwirkung dient der Helm als Montageplattform. So lassen sich auf Montageschienen beispielsweise Nachtsichtgeräte, Schutzbrillen, Visiere oder Headsets zur Sprachübermittlung befestigen. Das Bundesheer hat für die Helme verschiedene Überzüge angeschafft. Je nach Jahreszeit gibt es grüne und weiße Überzüge, auch blaue stehen für UN-Missionen zur Auswahl.
Die Soldatinnen und Soldaten geben derzeit ihre bisher verwendeten Kevlarhelme ab, 10.000 Stück werden der Ukraine zur Verfügung gestellt. Der Befehl dazu hat bei der Truppe am Dienstag für Aufregung gesorgt, weil offenbar nicht kommuniziert wurde, dass im Gegenzug neue Helme ausgegeben werden. FPÖ-Chef Herbert Kickl sah sich zu Kritik an Ministerin Tanner veranlasst und sprach von einer "Bankrotterklärung der österreichischen Verteidigungs-und Neutralitätspolitik".
Zusammenfassung
- Österreich wird der Ukraine Helme und Schutzausrüstungen für zivile Einsatzkräfte sowie Treibstofflieferungen zur Verfügung stellen.
- Die 10.000 Helme kommen aus Beständen des Bundesheeres, was bei der FPÖ für Empörung sorgt.
- Die neue Ausrüstung spielt alle Stücke und kostet 700 Euro pro Teil.
- Die Soldatinnen und Soldaten geben derzeit ihre bisher verwendeten Kevlarhelme ab, 10.000 Stück werden der Ukraine zur Verfügung gestellt.