Brexit: Barnier hält Deal mit Großbritannien für möglich
Der Brexit-Chefverhandler der Europäischen Union, Michel Barnier, hat sich Insidern zufolge zuversichtlich zu einem Abkommen mit Großbritannien geäußert. Bei einem Gespräch mit Vertretern der EU-Mitgliedsländer sagte er am Montag nach Angaben von Diplomaten, es sei möglich, eine Vereinbarung abzuschließen.
Zuletzt hatte er das noch als unwahrscheinlich bezeichnet und seine Einschätzung mit den Positionen Großbritanniens bei den Themen Fischerei und faire Wettbewerbsregeln begründet. Auch die Vertreter Irlands und der Niederlande äußerten sich nun optimistischer, hieß es. Die beiden Staaten dürften besonders stark unter einem Ausscheiden Großbritanniens aus der EU leiden. Litauen und Ungarn hätten sich besorgt geäußert, dass ein Festhalten an der bisherigen Position beim Thema Fischerei ein Freihandelsabkommen mit Großbritannien gefährden könnte. Frankreich habe diese Äußerungen als "inakzeptabel" zurückgewiesen.
Eine Sprecherin der EU-Kommission erklärte, zu den Aussagen Barniers aus der vergangenen Woche sei nichts hinzuzufügen. Die Mitgliedsländer äußerten sich nicht zu den Insiderinformationen.
Derzeit beraten beide Seiten über ein Abkommen, das die künftigen Beziehungen regeln soll. Die beiden wichtigsten Streitpunkte sind der Zugang zu britischen Fischereigebieten und die Forderung der EU, dass sich Großbritannien an die Arbeits- und Umweltschutzrichtlinien der EU hält. Nach Angaben der EU muss ein Abkommen bis Oktober stehen, damit es die Mitgliedsstaaten noch ratifizieren können.
Zusammenfassung
- Der Brexit-Chefverhandler der Europäischen Union, Michel Barnier, hat sich Insidern zufolge zuversichtlich zu einem Abkommen mit Großbritannien geäußert.
- Bei einem Gespräch mit Vertretern der EU-Mitgliedsländer sagte er am Montag nach Angaben von Diplomaten, es sei möglich, eine Vereinbarung abzuschließen.
- Nach Angaben der EU muss ein Abkommen bis Oktober stehen, damit es die Mitgliedsstaaten noch ratifizieren können.