Bolivien: Zusammenstöße von Polizei und Morales-Anhängern
Gegen Morales laufen derzeit Ermittlungen der Justiz. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, während seiner Amtszeit im Jahr 2015 ein 15-jähriges Mädchen vergewaltigt zu haben. Der Ex-Präsident weist die Vorwürfe zurück und gibt an, dass er durch die Beschuldigungen von der Rückkehr an die Macht abgehalten werden soll.
Der linksgerichtete Morales war von 2006 bis 2019 der erste indigene Präsident Boliviens und lange sehr beliebt - bis er versuchte, die Verfassung zu umgehen und 2019 eine vierte Amtszeit anzustreben. Er gewann zwar die Wahl, trat aber nach heftigen Protesten zurück und floh vorübergehend aus dem Land.
2020 wurde sein ehemaliger Finanzminister Arce Präsident. Beide Männer wollen 2025 erneut für das Amt antreten. Zwischen beiden gibt es einen erbitterten Machtkampf.
Morales' mehrheitlich indigene Unterstützer sehen den Ex-Präsidenten als Opfer Arces. Sie protestieren überdies gegen die stark steigenden Treibstoff- und Lebensmittelpreise im Land.
Zusammenfassung
- Bei Zusammenstößen in Bolivien wurden 29 Menschen verletzt, darunter überwiegend Polizisten. Die Auseinandersetzungen fanden in Mairana statt, wo Anhänger des Ex-Präsidenten Evo Morales Straßen blockieren, um seine Festnahme zu verhindern.
- Gegen Evo Morales laufen Ermittlungen wegen angeblicher Vergewaltigung eines 15-jährigen Mädchens im Jahr 2015, die er bestreitet. Er sieht die Vorwürfe als Versuch, seine Rückkehr an die Macht zu verhindern.
- Morales' Unterstützer protestieren zudem gegen steigende Lebenshaltungskosten. Zwischen ihm und dem amtierenden Präsidenten Luis Arce, seinem ehemaligen Finanzminister, gibt es einen Machtkampf, da beide 2025 erneut kandidieren wollen.