Bob Dylan prangert "Foltertod" von George Floyd an
Der US-Folk-Star Bob Dylan hat den Tod des Schwarzen George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis angeprangert. Er sei davon "angewidert" gewesen, wie ein weißer Polizeibeamter den unbewaffneten Floyd "zu Tode gefoltert" habe, sagte Dylan in einem am Freitag in der "New York Times" veröffentlichten Interview. Das Gespräch war bereits am Tag nach Floyds Tod geführt worden.
Die Art, wie Floyd zu Tode gekommen sei, sei "unfassbar abstoßend" gewesen, sagte Dylan der Zeitung. Er hoffe, dass es schnell "Gerechtigkeit für die Familie Floyd und für die Nation geben werde".
Floyd war vor zweieinhalb Wochen gestorben, nachdem ein weißer Polizist fast neun Minuten lang auf seinem Nacken gekniet hatte. Floyd hatte wiederholt geklagt, er bekomme keine Luft.
Der Tod des 46-Jährigen, der am Dienstag in Houston bestattet wurde, hat zu landesweiten Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt geführt. Der weiße Polizist wurde inzwischen wegen "Mordes zweiten Grades" angeklagt, was etwa einem Totschlag in einem besonders schweren Fall entspricht und mit bis zu 40 Jahren Gefängnis bestraft werden kann.
Der 79-jährige Dylan stammt selbst aus dem Bundesstaat Minnesota und besuchte in Minneapolis die Universität. Zahlreiche von Dylans Songs aus den 70er Jahren beschäftigen sich mit Rassismus und der verbreiteten Polizeigewalt gegen Schwarze, darunter etwa die Lieder "Hurricane" und "George Jackson".
Dylan äußert sich nur äußerst selten in der Öffentlichkeit. Das Gespräch mit der "Times" vom Freitag war das erste außerhalb seiner Website veröffentlichte Interview seit seiner Auszeichnung mit dem Literatur-Nobelpreis 2016.
Zusammenfassung
- Der US-Folk-Star Bob Dylan hat den Tod des Schwarzen George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis angeprangert.
- Er sei davon "angewidert" gewesen, wie ein weißer Polizeibeamter den unbewaffneten Floyd "zu Tode gefoltert" habe, sagte Dylan in einem am Freitag in der "New York Times" veröffentlichten Interview.
- Das Gespräch war bereits am Tag nach Floyds Tod geführt worden.
- Floyd hatte wiederholt geklagt, er bekomme keine Luft.