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Sanktions-Ende

Deal or no deal? Russland stellt Forderungen für Waffenruhe

26. März 2025 · Lesedauer 3 min

Wie geht es in der Ukraine weiter? Russland stellt Forderungen für die von den USA vermittelte Waffenruhe. Dazu sollen auch Sanktionen fallen. US-Präsident Donald Trump kann sich vorstellen, Putin und Moskau würden auf Zeit spielen.

Die Angriffe in der Ukraine gehen weiter. In der zentralukrainischen Stadt Krywyj Rih richtete ein Massenangriff russischer Drohnen "große Zerstörung" an. 

"Alle sind am Leben, Gott sei Dank. Ein wahres Wunder. Große Zerstörung", schrieb Oleksandr Vilkul auf Telegram. Vilkul hatte zuvor von mindestens 15 Explosionen in der Stadt berichtet.

In Mykolajiw am Schwarzen Meer kam es in der Früh nach Drohnenangriffen zu Notausfällen bei der Stromversorgung. Es war allerdings nicht klar, ob es sich bei den Stromausfällen um eine Vorsichtsmaßnahme oder um eine Folge des Angriffs handelte. Die ukrainischen Streitkräfte zerstörten in der Nacht eigenen Angaben zufolge 56 von insgesamt 117 russischen Drohnen.

Die russischen Streitkräfte zerstörten nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau in der Nacht neun ukrainische Drohnen. Davon seien zwei über dem Schwarzen Meer abgefangen worden.

Nach positiven Signalen am Dienstagabend ist die Lage konfus. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft Moskau "Manipulation" vor. So fordere Russland die Aufhebung von Sanktionen. 

Noch am Dienstagabend hieß es: Russland und die Ukraine sind zu einer teilweisen Waffenruhe bereit, die das Schwarze Meer und die Energie-Infrastrukturen beider Länder umfassen soll.

Die Vereinbarung soll auf getrennten Verhandlungen basieren, die beide Seiten mit den USA geführt hatten.

Russlands Forderungen

Doch Russland fordert wohl im Gegenzug, wieder ans internationale Zahlungssystem SWIFT angebunden zu werden und das Ende von Handelsbeschränkungen. 

"Wir wollen, dass der Getreide- und Düngemittelmarkt vorhersehbar ist und niemand versucht, uns von diesen Märkten 'fernzuhalten'", sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow dem russischen Staatsfernsehen Channel One.

Außerdem verlangt Moskau das Ende des Embargos auf den Import von Landwirtschaftstechnik und anderen Waren, die für die Herstellung von Lebensmitteln und Dünger notwendig sind. 

Spielt Moskau auf Zeit? 

US-Präsident Donald Trump schließt nicht aus, dass Russlands Präsident Wladimir Putin die Gespräche über eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg gezielt hinauszögert. Noch wisse er es zwar nicht genau, sagte Trump im Sender Newsmax.

Er selbst habe das aber auch manchmal gemacht, wenn er sich bei einem Vertrag unsicher war - um nicht gleich unterschreiben zu müssen und "sozusagen im Spiel zu bleiben". Er glaube aber, dass sowohl Moskau als auch Kiew den Krieg beenden wollten.

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Lawrow: "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser"

Dem russischen Außenminister Sergej Lawrow zufolge geht es bei den Gesprächen zwischen den USA und Russland auch um andere Dinge als den Krieg. Diskutiert werde, wie Hindernisse für andere gemeinsame Projekte aus dem Weg geräumt werden könnten, zitierte ihn die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS.

Dazu gehörten die Bereiche Energie, Weltraum und die Arktis. Seine Regierung gehe nach dem Prinzip "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser" vor, sagte Lawrow.

Zusammenfassung
  • Wie geht es in der Ukraine weiter? Russland stellt Forderungen für die von den USA vermittelte Waffenruhe.
  • Dazu sollen auch Sanktionen fallen.
  • US-Präsident Donald Trump kann sich vorstellen, Putin und Moskau würden auf Zeit spielen.