Berg-Karabach: 28 pro-türkische syrische Kämpfer getötet
Russlands Präsident Wladimir Putin äußerte sich "ernsthaft besorgt" über die Berichte über pro-türkische Kämpfer aus Syrien in der Region, sein französischer Amtskollege Emmanuel Macron forderte eine Erklärung von Ankara.
Angehörige von drei Kämpfern bestätigten AFP deren Tod. In Online-Medien in Nordsyrien tauchten Bilder von vier toten Kämpfern auf. Armenien hatte der Türkei zuvor vorgeworfen, Kämpfer aus Syrien in die Region zu bringen. Aserbaidschan und die Türkei bestritten das. Armenien warf Aserbaidschan zudem vor, "Streumunition" einzusetzen, die völkerrechtlich verboten ist.
Russlands Präsident Wladimir Putin und der armenische Regierungschef Nikol Paschinian äußerten sich "ernsthaft besorgt" wegen der Berichte über die Beteiligung "illegaler, bewaffneter Gruppen aus dem Nahen Osten", wie es in einer Erklärung des Kreml hieß. Putin und Paschinian hatten zuvor telefoniert.
Bei den Gefechten zwischen Armenien und Aserbaidschan wurden seit Sonntag nach offiziellen Angaben fast 200 Menschen getötet, darunter mehr als 30 Zivilisten. Auch am Freitag früh hielten die Gefechte trotz internationaler Aufrufe zu einer Deeskalation an.
Berg-Karabach wird mehrheitlich von Armeniern bewohnt, welche die Region und angrenzende Gebiete auch unter ihrer Kontrolle haben. Die selbsternannte Republik Berg-Karabach wird international nicht anerkannt und gilt völkerrechtlich als Teil Aserbaidschans.
Russland gilt historisch als Armeniens Schutzmacht und unterhält dort einen Militärstützpunkt. Zugleich pflegt Moskau gute Beziehungen auch zu Aserbaidschan und beliefert es mit Waffen. Das ölreiche Aserbaidschan hat seine Armee in den vergangenen Jahren hochgerüstet und kann auf die Unterstützung der Türkei zählen.
Zusammenfassung
- Sie gehörten zu insgesamt rund 850 Kämpfern, die Ankara zur Unterstützung der aserbaidschanischen Truppen in die Region entsandt habe, wie die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Freitag mitteilten.
- Russlands Präsident Wladimir Putin äußerte sich "ernsthaft besorgt" über die Berichte über pro-türkische Kämpfer aus Syrien in der Region, sein französischer Amtskollege Emmanuel Macron forderte eine Erklärung von Ankara.