Aus 1-2-3-Ticket wird Klimaticket: So soll es funktionieren

Es wird teurer und gilt nicht in allen Bundesländern, dennoch ist das Klimaticket für Umweltministerin Gewessler "eine Revolution im öffentlichen Verkehr".

Eine einzige Fahrkarte für das gesamte öffentliche Netz Österreichs. Das war das Vorhaben der grünen Umweltministerin Leonore Gewessler. Ab 26. Oktober wird das sogenannte Klimaticket nun eingeführt. Für knapp 1100 € soll man künftig mit Zug, Bus und Straßenbahn fahren dürfen.

Allerdings gibt es einen Haken - denn der Verkehrsverbund der Ostregion ist noch nicht an Board. Inmitten der Verhandlungen wurde nämlich das Ticket heute präsentiert - ohne Absprache mit dem Verhandlungspartner.

Wie soll das Ticket funktionieren?

Als "Revolution im öffentlichen Verkehr" präsentierte die grüne Umwelt-Ministerin Leonore Gewessler ihr Prestigeprojekt in Oberösterreich gemeinsam mit ÖVP-Landeshauptmann Thomas Stelzer. Das neue "Klimaticket Now" gilt für alle Öffis, aber nur in sechs Bundesländern. Die Kosten belaufen sich für das Jahresticket auf fast 1.100 Euro, die ermäßigte Version für Jugendliche und Senioren kostet 821 Euro. 15 Prozent Rabatt gibt es beim Kauf vor dem offiziellen Start am 26. Oktober.

Gewessler: KlimaTicket "ist Revolution im öffentlichen Verkehr"

"Wir machen damit die größte Tarifreform die Österreich je gesehen haben. und es freut mich umso mehr, dass wir jetzt mit dem Klimaticket Now an den Start gehen können", sagte Gewessler bei der Präsentation.

VOR war nicht eingebunden

Die Präsentation war allerdings mit dem Verkehrsverbund der Ostregion (VOR) nicht abgesprochen. In der Ostregion, also in Wien, Niederösterreich und im Burgenland, befinden sich aber 60 Prozent aller Berufspendler. Sie sind bei der derzeitigen Lösung nicht dabei. Die Verhandlungen laufen noch. Mit den ÖBB etwa, kann aber auch in diesen Bundesländern gefahren werden - nur der VOR, die Wiener Linien oder auch die Eisenstädter und St. Pöltner Öffis sind nicht dabei.

VOR-Geschäftsführerin Karin Zipperer kündigte im PULS 24 Interview aber an, dass auch das rasch umsetzbar sei, "wenn beide Seiten wollen". Der 26. Oktober sei "aufgrund der offenen Punkte aus heutiger Sicht "eher nicht realistisch". "Wir erwarten uns halt auch dass unsere Argumente auch entgegengenommen werden", so Zipperer. 

VOR-Geschäftsführerin: Wurden über Start des KlimaTickets nicht informiert

Die ursprüngliche Idee des früher als 1-2-3 Tickets bezeichneten Projektes - also um einen Euro pro Tag in einem Bundesland bzw. um drei Euro österreichweit alle Öffis nutzen zu können - ist damit praktisch vom Tisch. Nun arbeitet jedes Bundesland an eigenständigen Lösungen.

Hauger zum 1-2-3-Ticket: "Technisch gesehen kann man von einer Revolution sprechen"

Eine alleinige Jahreskarte für Oberösterreich kostet demnach 695 €. Nicht, wie am Beginn einheitlich geplant, 365 Euro. Reicht, das damit mehr Österreicher ihr Auto stehen lassen? Verkehrswissenschaftler Georg Hauger befürchtet nicht: "Ich habe ein bisschen die Befürchtung, dass der Preis um CO2 zu sparen möglichweise zu hoch ist, dass es also eine sehr teure Maßnahme ist, um CO2 zu sparen".

Finanziert wird das Klimaticket übrigens im ersten Jahr vom Bund, 150 Milliarden Euro sind dafür vorgesehen.

ribbon Zusammenfassung
  • Eine einzige Fahrkarte für das gesamte öffentliche Netz Österreichs. Das war das Vorhaben der grünen Umweltministerin Leonore Gewessler.
  • Ab 26. Oktober wird das sogenannte Klimaticket nun eingeführt. Für knapp 1100 € soll man künftig mit Zug, Bus und Straßenbahn fahren dürfen.
  • Allerdings gibt es einen Haken - denn der Verkehrsverbund der Ostregion ist noch nicht an Board. Inmitten der Verhandlungen wurde nämlich das Ticket heute präsentiert - ohne Absprache mit dem Verhandlungspartner.
  • Die Kosten belaufen sich für das Jahresticket auf fast 1.100 Euro, die ermäßigte Version für Jugendliche und Senioren kostet 821 Euro. 15 Prozent Rabatt gibt es beim Kauf vor dem offiziellen Start am 26. Oktober.
  • Die Präsentation war allerdings mit dem Verkehrsverbund der Ostregion (VOR) nicht abgesprochen. In der Ostregion, also in Wien, Niederösterreich und im Burgenland, befinden sich aber 60 Prozent aller Berufspendler.
  • Mit den ÖBB etwa, kann aber auch in diesen Bundesländern gefahren werden - nur der VOR, die Wiener Linien oder auch die Eisenstädter und St. Pöltner Öffis sind nicht dabei.