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Angriffe aus Gaza: Israel erklärt Kriegszustand

Nach den massiven Raketenangriffen aus dem Gazastreifen erklärte Israels Armee am Samstag den Kriegszustand.

Die islamistische Hamas, die im Gazastreifen herrscht, startete Samstagfrüh massive und überraschende Raketenangriffe in Israel. Es sei der Beginn einer "Militäroperation" gegen Israel, hieß es. Nach unbestätigten Berichten gab es dabei israelische Opfer.

Israels Militär erklärte daraufhin den Kriegszustand. Es teilte mit: "Eine Reihe von Terroristen sind vom Gazastreifen aus in israelisches Gebiet eingedrungen." Es fügte hinzu, dass die Bewohner in der Umgebung des Gazastreifens aufgefordert worden seien, in ihren Häusern zu bleiben.

"Im Kriegsmodus"

Die Hamas müsse für ihren Angriff die Konsequenzen tragen, man sei "im Kriegsmodus", hieß es seitens der israelischen Armee.

Die Ausrufung des Kriegszustandes ermöglicht es der israelischen Armee, außergewöhnliche Schritte zu ergreifen und Reservisten zu mobilisieren. Der israelische Verteidigungsminister Yoav Galant sagte am Samstag: "Die Hamas hat heute Morgen einen schweren Fehler begangen und einen Krieg gegen den Staat Israel begonnen."

Israelische Soldaten kämpften "an allen Stellen, an denen eingedrungen wurde". Er rief die Bürger dazu auf, den Anweisungen der Behörden Folge zu leisten und sagte: "Israel wird diesen Krieg gewinnen."

Warnsirenen im ganzen Land

Der israelische Präsident Isaac Herzog erklärte Samstagvormittag, Israel stehe "vor einem sehr schwierigen Moment", aber dass das Land all jene überwinden könne, "die uns Schaden zufügen wollen".

Er schrieb auf X (vormals Twitter): "Der Staat Israel steht vor einem sehr schwierigen Moment. Ich möchte den Kommandeuren und Soldaten der IDF (Israelische Verteidigungsstreitkräfte) sowie allen Sicherheitskräften und Rettungsdiensten Kraft spenden. Ich sende allen Einwohnern Israels, die angegriffen werden, meinen Zuspruch und meine Kraft."

Er rief dazu auf, die Anweisungen der Armee zu befolgen. Im Land heulen seit der Früh die Warnsirenen.

Ein Todesopfer, mehrere Verletzte

Der Rettungsdienst Magen David Adom teilte mit, eine etwa 60 Jahre alte Frau sei bei einem direkten Treffer nahe Gedera tödlich verletzt worden.

Zwei Menschen hätten bei den Angriffen aus Gaza schwere Verletzungen erlitten. Laut Rettungsdienst wurden weitere Menschen im Süden und in der Küstenebene in Krankenhäuser gebracht.

Aus Kreisen der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas-Organisation verlautete, es seien auch Israelis in den Küstenstreifen entführt worden. Dafür gab es aber von Seiten der israelischen Armee zunächst keine Bestätigung. 

Luftangriffe auf Gazastreifen

Israel konterte mit Gegenangriffen. So führt die israelische Luftwaffe nach Angaben eines Sprechers Luftschläge im Gazastreifen aus.

Ein Zeuge berichtete von Explosionen im Gazastreifen und in Gaza-Stadt. Verletzte gab es dabei zunächst keine. Die Palästinenser-Miliz Islamischer Jihad ist nach eigenen Angaben mit Kämpfern an dem Hamas-Angriff auf Ziele in Israel beteiligt.

Blutspenden dringend nötig

Auch in der Küstenmetropole Tel Aviv wurde nach Armeeangaben ein Haus getroffen. Es war zunächst unklar, ob es dabei Verletzte gab.

Der Rettungsdienst rief wegen eines Mangels an Blutkonserven zu dringenden Blutspenden im Ichilov-Krankenhaus in Tel Aviv auf. Sanitäter berichteten außerdem von Verletzten bei den Raketenangriffen im Bereich der Ortschaften Ashkelon, Gedera und Javne.

Schallenberg verurteilt Angriffe

Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) erklärte auf der Plattform X (vormals Twitter) die Solidarität Österreichs "mit unseren israelischen Partnern. Unsere Gedanken sind bei den Opfern und allen Betroffenen."

Auch der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell erklärte auf X im Namen der EU Solidarität mit Israel.

ribbon Zusammenfassung
  • Nach den massiven Raketenangriffen aus dem Gazastreifen erklärte Israels Armee am Samstag den Kriegszustand.
  • Es teilte mit: "Eine Reihe von Terroristen sind vom Gazastreifen aus in israelisches Gebiet eingedrungen."
  • Es fügte hinzu, dass die Bewohner in der Umgebung des Gazastreifens aufgefordert worden seien, in ihren Häusern zu bleiben.
  • Die Hamas müsse für ihren Angriff die Konsequenzen tragen, man sei "im Kriegsmodus", hieß es seitens der israelischen Armee.