Babler braucht mehr "Zug zur Mitte" und weniger Populismus

88,76 Prozent der Delegiertenstimmen erhielt Andreas Babler am SPÖ-Parteitag. Doch um auch bei der nächsten Nationalratswahl Erfolge feiern zu können, müsse er die politische Mitte besetzen, so die Meinung bei "WildUmstritten".

Die Wiederwahl von Andreas Babler am SPÖ-Bundesparteitag am Samstag sei ein "durchaus respektables und passables Ergebnis", meinte Silvia Grünberger, Ex-ÖVP-Nationalratsabgeordnete und nun PR-Beraterin. "Inhaltlich sehe ich vielfach große Fragezeichen", schränkte sie umgehend ein.

So verfolge Babler eine "eindeutig linke bis kommunistische Linie, die nicht unbedingt mehrheitsbildend ist". Weiters versteht die PR-Beraterin nicht, warum die SPÖ ihren "Hauptgegner in der ÖVP" sehe, anstatt sich klarer von der FPÖ abzugrenzen. 

Pragmatischerer Weg

"Der Zug zur Mitte fehlt", analysiert PULS 24 Chefredakteur Stefan Kaltenbrunner die aktuelle Positionierung der Sozialdemokratie. Diese politische Mitte werde Babler aber bei der nächsten Wahl brauchen.

Da müsse man einen pragmatischeren Weg finden, um genug Stimmen zu sammeln, damit er als Kanzler in Frage kommt. "Wenn er nicht die Mitte auch besetzt, wird es nicht gelingen", sagte der ehemalige SPÖ-Europapolitiker Hannes Swoboda: "Wenn er Kreisky zitiert, hoffe ich wohl, dass er Kreisky auch als Vorbild nimmt". 

SPÖ-Chef Andreas Babler auf PULS 24: Am Dienstag um 19.55 Uhr ist der SPÖ-Parteichef im Newsroom LIVE zu Gast

"Leider ist das so verdorben"

Populismus statt Pragmatismus? Das will Swoboda so nicht der Sozialdemokratie ankreiden. In der heimischen Politik sei "alles populistisch. Leider ist das so verdorben in Österreich", meinte er.

Einem SPÖ-Spitzenkandidaten würde es deshalb schwerfallen, nicht in den Populismus abzudriften. "Natürlich gehören Emotion zu einem Wahlkampf dazu und zu einem Kandidaten, aber das reicht nicht aus", meinte Kaltenbrunner. Dem Journalisten fehle bei Babler eine "Zukunftsvision". 

ribbon Zusammenfassung
  • Um bei der nächsten Wahl erfolgreich zu sein, braucht SPÖ-Chef Andreas Babler die Mitte, so die Meinung bei "WildUmstritten".
  • "Der Zug zur Mitte fehlt", analysiert PULS 24 Chefredakteur Stefan Kaltenbrunner die aktuelle Positionierung der Sozialdemokratie.
  • "Wenn er nicht die Mitte auch besetzt, wird es nicht gelingen", sagte der ehemalige SPÖ-Europapolitiker Hannes Swoboda.
  • In der heimischen Politik sei "alles populistisch. Leider ist das so verdorben in Österreich", meinte er.
  • "Natürlich gehört Emotion zu einem Wahlkampf dazu und zu einem Kandidaten, aber das reicht nicht aus", so Kaltenbrunner.