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25.000 demonstrieren gegen die FPÖ: "Fix zam gegen Rechts"

Mit den Donnerstagsdemos wurde schon während der vergangenen Regierungsbeteiligungen der FPÖ gegen Rechts demonstriert. Nach dem Wahlergebnis vom Sonntag gab es mit Tausenden auf der Wiener Ringstraße ein Comeback.

Der Sieg der FPÖ bei der Nationalratswahl und die Möglichkeit einer Regierung mit blauer Beteiligung haben auch den Protest wieder laut werden lassen. Noch am Wahlabend gaben die Veranstalter der "Donnerstagsdemos" bekannt, wieder auf die Straße zu gehen.

Am Abend war es dann so weit. Laut den Veranstaltern kamen rund 25.000 Menschen unter dem Motto "fix zam gegen Rechts" auf dem Ring zusammen. Die Demo wird zum Parlament wandern, dort soll es eine Schlusskundgebung geben.

"FPÖ ist ein Sicherheitsproblem"

"Die FPÖ ist ein Sicherheitsproblem für Österreich, auch international gesehen", sagte Mitorganisatorin Marty Huber im PULS 24 Interview. Die Proteste kommen, bevor überhaupt klar ist, wer mit wem in Verhandlungen um eine neue Regierung geht. "Ehrlich gesagt wollen wir nicht wieder jeden Donnerstag demonstrieren", argumentierte Huber.

In Richtung der ÖVP meinte sie: "Wir wissen, was passiert ist. (...) Tut es nicht wieder". Man solle die entstandenen "Schäden" nicht wiederholen. 

Video: "Wollen nicht jeden Donnerstag demonstrieren"

Weitere Demonstrationen sind vorerst aber nicht geplant, man möchte den Verlauf der Verhandlungen abwarten.

"Hass ist keine Meinung"

"FPÖ wählen ist so 1940" oder "Hass ist keine Meinung" haben drei junge Frauen auf Plakate geschrieben. "Wir finden es verdammt schockierend, dass sie so eine hohe Wählerschaft haben", sagte eine zu PULS 24. 

"Wir sind ganz klar gegen die FPÖ und gegen Nazis", sagte eine andere. Sie wollen zum Ausdruck bringen, "dass das nicht unsere Stimme ist". "Still daneben stehen zählt auch als Mitmachen", so eine der jungen Frauen. 

"Es stehen total viele Menschenrechte auf dem Spiel", sagte ein Mann aus Kärnten. "Wir wissen aus der Ibiza-Koalition, was da passiert ist. Ich glaube, da muss man ein klares Zeichen setzen, dass solche Rechtsextreme nicht die Verantwortung in unserem Land übernehmen".

Für ihn sei es gar eine "Gefahr für die Demokratie", wenn die FPÖ etwa den 1. Nationalratspräsidenten stellen würde. 

Video: "Rechts ist nicht die richtige Richtung"

Anwesend waren bei der Demonstration zahlreiche Organisationen, wie SOS Mitmensch und die "Omas gegen Rechts", aber auch politische Gruppierungen wie die Partei "LINKS" oder die Sozialistische Jugend.

Die Wiener Grünen riefen wie auch die SPÖ-Frauen zur Teilnahme an der Demo auf. Auch die Grüne Klubspitze mit Sigrid Maurer und Meri Disoski nahm an der Demo teil.

Erste Demos vor 25 Jahren

Die ersten Donnerstagsdemos gab es vor knapp 25 Jahren. Nach der Angelobung der ersten schwarz-blauen Koalition im Februar 2000 versammelten sich mehr als 150.000 Menschen am Wiener Heldenplatz, um gegen die neue ÖVP-FPÖ-Regierung und deren befürchteten "Rassismus und Sozialabbau" zu protestieren.

In den folgenden zwei Jahren fanden wöchentlich Kundgebungen mit tausenden Demonstrierenden statt. Einmal drangen die Protestierenden dabei in das Hotel Marriott ein, in dem der damalige FPÖ-Finanzminister Karl-Heinz Grasser und ÖVP-Bundeskanzler Wolfgang Schüssel auftreten sollten. Außerdem gab es "Widerstandslesungen", an denen unter anderem Elfriede Jelinek teilnahm.

Comeback unter Türkis-Blau

18 Jahre später wurde der Protest wiederbelebt. Unter dem Slogan "Es ist wieder Donnerstag" ging man ab Oktober 2018 gegen Türkis-Blau unter ÖVP-Regierungschef Sebastian Kurz und FPÖ-Vizekanzler Heinz-Christian Strache auf die Straße. Nicht nur in Wien, sondern auch in Städten wie Linz oder Innsbruck. Die Donnerstagsdemos fanden ein natürliches Ende, als die Ibiza-Affäre die Koalition sprengte.

ribbon Zusammenfassung
  • Mit den Donnerstagsdemos wurde schon während der vergangenen Regierungsbeteiligungen der FPÖ gegen Rechts demonstriert.
  • Nach dem Wahlergebnis vom Sonntag gab es mit Tausenden auf der Wiener Ringstraße ein Comeback.
  • "Die FPÖ ist ein Sicherheitsproblem für Österreich, auch international gesehen", sagte Mitorganisatorin Marty Huber im PULS 24 Interview.
  • "FPÖ wählen ist so 1940" oder "Hass ist keine Meinung" haben drei junge Frauen auf Plakate geschrieben.