Van der Bellen über Putin: "Waren zu lange auf einem Auge blind"

Bundespräsident Alexander Van der Bellen gesteht im PULS 24 Interview, dass er die wahren Absichten des russischen Machthabers Wladimir Putin erst zu Beginn dieses Jahres erkannt habe. Dennoch findet er es unangebracht zu sagen, dass Österreich Russland bisher "hofiert" habe.

"Wir waren zu lange auf einem Auge blind", meint Bundespräsident Alexander Van der Bellen im Interview mit PULS 24 Chefredakteur Stefan Kaltenbrunner. "Wir haben nicht gesehen, dass wenn jemand ideologisch verblendet einen Krieg beginnen will, dann nimmt er schwere ökologische Verluste in Kauf", meint Van der Bellen. Das treffe auf den russischen Machthaber Wladimir Putin zu.

Begriff "Hofieren" unangebracht

Dennoch stelle er sich gegen den Vorwurf, dass Österreich Russland zu lange "hofiert" habe. "Ich finde den Ausdruck hofiert unangebracht", entgegnet der Bundespräsident. Er fühle sich dadurch persönlich betroffen. Es sei in der Wirtschaft normal, wenn ein "bilateraler Handel für beide Seiten vorteilhaft ist. (…) Wäre das nicht der Fall, wäre der Handel ja nicht zustande gekommen", so Van der Bellen.

Diese Einstellung sei für die EU selbstverständlich, doch um Putins Intention früher erkennen zu können, hätte man sich laut Van der Bellen "jede Rede" Putins ansehen und ernst nehmen müssen. "Ich selbst habe es auch erst zu Beginn dieses Jahres gesehen", gesteht der Bundespräsident.

ribbon Zusammenfassung
  • Bundespräsident Alexander Van der Bellen gesteht im PULS 24 Interview, dass er die wahren Absichten des russischen Machthabers Wladimir Putin erst zu Beginn dieses Jahres erkannt habe.
  • Dennoch findet er es unangebracht zu sagen, dass Österreich Russland bisher "hofiert" habe.