APA/APA/THEMENBILD/BARBARA GINDL

2025 bringt Dosenpfand und höhere Energierechnung

Im Zeichen von Wirtschaftsabschwung, Krisen und Klimaerhitzung steht das Jahr 2025 bevor. Doch auch zu feiern gibt es einiges, etwa die runden Jubiläen des Endes des Zweiten Weltkriegs, des Staatsvertrags und des EU-Beitritts Österreichs. Auf die Bürgerinnen und Bürger kommen viele Neuerungen zu, etwa die Einführung des Dosen- und Plastikpfandes, neue Telearbeit-Regelungen oder einheitliche Ladegeräte. Vieles wird teurer, doch auch Gehälter und Sozialleistungen steigen.

Bei Löhnen, Gehältern und Pensionen war die Messlatte wie immer die Inflation des vergangenen Jahres. Im öffentlichen Dienst kommt kommendes Jahr ein Plus von 3,5 Prozent, im Handel sind es 3,3 Prozent. In der Sozialwirtschaft wurden plus 4, im Eisenbahnsektor plus 4,1 Prozent vereinbart. Die Pensionen bis zur ASVG-Höchstpension wachsen um 4,6 Prozent an. Ebenfalls um 4,6 Prozent steigen die Sozial- und Familienleistungen.

Gas- und Stromrechnungen werden 2025 merkbar steigen, einerseits wegen steigender Netzkosten, andererseits, weil zwischenzeitlich gesenkte Abgaben wieder in voller Höhe schlagend werden und die Strompreisbremse ausläuft. Pro Haushalt werden einige Hundert Euro mehr fällig. Teurer werden auch kommunale Dienstleistungen und Gebühren, und auch das Autofahren - wegen der höheren CO2-Steuer und der teureren Autobahnvignette - sowie Bahnreisen kosten mehr.

Eine große Neuerung im Alltag der Menschen stellt wohl die Einführung des Einwegpfandsystems für Plastikflaschen und Aludosen dar. Pro Stück werden 25 Cent an Pfand fällig. Bei Rückgabe im Handel bekommt man das Geld zurück. Ziel ist die Steigerung der österreichischen Recyclingquote. Arbeit abseits der Firma wird nicht mehr nur im eigenen Homeoffice möglich, der erweiterte Begriff "Telearbeit" erlaubt diese auch bei Familienmitgliedern oder im Kaffeehaus.

Smartphones müssen künftig langlebiger und reparierfähiger sein, eine EU-weite Regelung dafür tritt im Juni in Kraft. Auch einheitliche Ladegeräte werden nun Pflicht, und zwar schon ab 28. Dezember 2024. Im Bankenbereich kommen Echtzeitüberweisungen. Schon im Jänner müssen die Banken sie verpflichtend empfangen. Bis sie den Kunden flächendeckend - und kostenfrei - ermöglicht werden, dauert es allerdings noch bis 9. Oktober. Immobilienkredite werden wieder leistbarer, weil die KIM-Verordnung mit ihren strikten Vergaberegeln mit Jahresende ausläuft.

Im Gesundheitsbereich kommen auf die Menschen Mehrkosten zu, wird doch Amalgam als Zahnfüllungsmaterial EU-weit verboten, ohne dass sich Krankenkassen und Ärzte in Österreich auf einen adäquaten und flächendeckend auf Kassenkosten abgedeckten Ersatz geeinigt hätten.

Im Steuerbereich werden die Einkommenssteuerstufen an die Inflation angepasst. Änderungen gibt es beim Kilometergeld, umweltfreundliches Verhalten wird besser honoriert. Im Strafrecht treten neue Regelungen zur Sicherstellung von Datenträgern wie Handys oder Laptops in Kraft, es braucht nun eine gerichtliche Bewilligung. Opfer und Beschuldigte bekommen früher Akteneinsicht.

In der Bildung wird die Ausbildung der Volksschullehrerinnen und -lehrer praxisnäher mit jetzt drei Bachelor- und zwei Masterstudienjahren. Erstmals kann in den AHS statt einer vorwissenschaftlichen auch eine abschließende Arbeit abgegeben werden.

Personell bringt das Jahr 2025 eine neue Bundesregierung, einen neuen Wiener Erzbischof und wohl einen neuen freiheitlichen Landeshauptmann in der Steiermark. Auch ein intensives Wahljahr steht bevor, von der Linzer Bürgermeisterwahl im Jänner und den Landtagswahlen im Burgenland über die Gemeinderatswahlen in Niederösterreich, der Steiermark und Vorarlberg bis zur Wien-Wahl im Herbst.

ribbon Zusammenfassung
  • Im Jahr 2025 wird in Österreich ein Einwegpfandsystem für Plastikflaschen und Aludosen eingeführt, bei dem pro Stück 25 Cent Pfand erhoben werden, um die Recyclingquote zu steigern.
  • Löhne, Gehälter und Pensionen werden um bis zu 4,6 Prozent erhöht, während Gas- und Stromrechnungen merklich steigen, was zu höheren Lebenshaltungskosten führt.
  • Neue Regelungen ermöglichen Telearbeit auch außerhalb des Homeoffice, und ab Juni 2025 müssen Smartphones langlebiger und reparierfähiger sein, um den EU-Vorgaben zu entsprechen.