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Holocaust-Gedenken im Parlament und am Heldenplatz

Anlässlich des internationalen Holocaust-Gedenktags wird am Montag der Opfer des Nazi-Regimes gedacht. Im Parlament findet eine Diskussionsveranstaltung für Schüler mit einer Zeitzeugin statt, an der auch Nationalratspräsident Walter Rosenkranz (FPÖ) teilnehmen wird. Am Abend findet eine Gedenkveranstaltung am Heldenplatz statt. Bereits zuvor gab es erneut zahlreiche Appelle und Mahnungen zum 80. Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz.

Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) mahnte, dass es "gerade in diesen Zeiten" Verantwortung und Verpflichtung sei, sich für eine aktive Erinnerungskultur einzusetzen. "Jede und jeder muss gegen Antisemitismus auftreten, denn nur so können wir sicherstellen, dass aus einem 'Nie vergessen' auch tatsächlich ein 'Nie wieder' wird", so Edtstadler in einer Stellungnahme.

SPÖ-Chef Andreas Babler warnte anlässlich des Gedenktags vor dem europaweiten "Rechtsruck und damit verbundenen Angriffen auf Demokratie und Menschenrechte". Angesichts dessen sei besonders wichtig, "die Demokratie zu schützen und den Zusammenhalt zu stärken", so Babler laut Aussendung mit Blick auf die "Kickl-FPÖ", die vielfältige und enge Verbindungen zu Rechtsextremen habe und die Demokratie gefährde. Ähnliche Mahnungen kamen auch von Grünen-Chef Werner Kogler: "Es liegt an uns, die Verpflichtung zur Erinnerung einzulösen. Gerade jetzt, wo einem Rechtsextremen das Tor zum Kanzleramt aufgestoßen werden soll. Dabei lädt die ehemals staatstragende Partei ÖVP unter Missbrauch von Wähler:innenstimmen eine historische Schuld auf sich", so Kogler im Kurznachrichtendienst X.

Während die Staatsspitze vertreten durch Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Kanzleramtsministerin Susanne Raab (ÖVP) gemeinsam mit IKG-Präsident Oskar Deutsch am Montag an der internationalen Gedenkfeier in Auschwitz teilnimmt, findet in Wien am Nachmittag im Parlament eine Diskussionsveranstaltung für Schüler mit einer Zeitzeugin statt, an der auch Nationalratspräsident Walter Rosenkranz (FPÖ) teilnehmen wird. Die Vizepräsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) Claudia Prutscher wird am Abend bei einer Veranstaltung von "JetztZeichenSetzen" am Heldenplatz sprechen. Die IKG warnte zuletzt mehrfach vor den Freiheitlichen und lud diese nicht zu Gedenkveranstaltungen ein.

Die Zeugen Jehovas erinnerten am Montag nicht nur an die Opfer des Nationalsozialismus aus den eigenen Reihen sondern auch an die aktuelle Verfolgung der Glaubensgemeinschaft in Eritrea und Russland. Die Türkische Kulturgemeinde in Österreich (TKG) gedachte ebenfalls der Millionen Opfer des Nationalsozialismus und appellierte: "Wir müssen verhindern, dass 'alte' und 'neue' Formen des Antisemitismus und Rassismus alltägliche Begleiter werden."

ribbon Zusammenfassung
  • Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) betont die Verantwortung für eine aktive Erinnerungskultur, um Antisemitismus zu bekämpfen. SPÖ-Chef Andreas Babler warnt vor dem europaweiten Rechtsruck und der Gefährdung der Demokratie.