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Wienwoche will "The Non-Citizen Movement" Gehör verschaffen

"The Non-Citizen Movement" heißt das Motto der 13. Wienwoche. Von 13. bis 22. September wolle man mit einer Vielzahl von Veranstaltungen "eine Plattform für diverse Stimmen" bieten, sagte Geschäftsführerin Nataša Mackuljak am Freitag bei der Programmpräsentation. Gehör finden sollen marginalisierte und migrantische Gruppen ebenso wie Fahrradessenslieferanten und -lieferantinnen ("We wish you a safe ride") oder Strafgefangene ("Wir sprechen für uns selbst").

Die künstlerische Leiterin Jelena Micić erinnerte an die mittlerweile gebräuchliche Wendung in politischen Reden, die sich nicht mehr nur an "liebe Österreicherinnen und Österreicher", sondern auch an "alle Menschen, die in Österreich leben", richten. "Was bedeutet diese Wendung? Werden diese Menschen wirklich angesprochen und gemeint? Was hindert sie, diese Einladung anzunehmen und sich den Raum zu nehmen?" Noch deutlicher wurde Daniel Romuald Bitouh, der aus Kamerun stammende Leiter des Kulturvereins Afri-Eurotext, in dessen Räumen die Pressekonferenz stattfand und wo auch Projekte der Wienwoche stattfinden: "Ab dem Moment, wo man hier in diesem Land lebt und Steuern zahlt, darf man es auch mitgestalten!"

Das seit 2012 veranstaltete "Festival für Art und Aktivismus" wird als Stargast der Eröffnungswochenendes den Rapper und US-Gewerkschaftsaktivisten Chris Smalls begrüßen. Beim Eröffnungsfest am Freitag (13. September ab 18 Uhr) wird er rappen, anderntags die Keynote bei der Diskussion "Organize! Grassroot Unionizing in Vienna" in der Kunsthalle Wien Karlsplatz halten. "Jedes Festival muss man mit einem Bang starten", begründete Co-Kuratorin Denise Palmieri die Wahl des Vorplatzes des U-Bahn-Bogens 28 an der U6 Josefstädter Straße als Schauplatz des Eröffnungsfests, das sich um Inklusion und Selbstorganisation dreht und unter dem Motto "Die Crowd ist laut" steht: "Am Gürtel ist es sehr laut. Um Aufmerksamkeit zu erreichen, müssen wir noch lauter sein!"

"Feiern und Erinnern sind zentrale Themen in vielen unserer Projekte", sagte Co-Kuratorin Araba Evelyn Johnston-Arthur und brachte einige Beispiele: "Fields of Resistance - Romano Archives of Tomorrow's Remembrance", eine Audioinstallation des Kollektivs DePart, sei "ein zärtliches Mahnmal, das an Geschichten erinnert von Menschen, die während des Nationalsozialismus ermordet wurden", das Abschlussfest "Gullüminaj" feiere "die Vielfalt und Resilienz der Wiener migrantischen und LGBTQIA+-Communities" und erinnere gleichzeitig an die 60 Jahre zurückliegende Unterzeichnung des Anwerbeabkommens zwischen der Türkei und Österreich.

Für die Wienwoche-Ausgabe 2025 hat man auch schon das Motto: Anti-Imperialist Movement.

(S E R V I C E - https://wienwoche.org; www.afrieurotext.at)

ribbon Zusammenfassung
  • Die 13. Wienwoche findet vom 13. bis 22. September unter dem Motto 'The Non-Citizen Movement' statt. Ziel ist es, eine Plattform für marginalisierte und migrantische Gruppen, Fahrradessenslieferanten und Strafgefangene zu bieten.
  • Als Stargast wird der Rapper und US-Gewerkschaftsaktivist Chris Smalls das Eröffnungsfest am 13. September ab 18 Uhr am U-Bahn-Bogen 28 an der U6 Josefstädter Straße mit einem Auftritt und einer Keynote bereichern.
  • Das Abschlussfest 'Gullüminaj' feiert die Vielfalt und Resilienz der Wiener migrantischen und LGBTQIA+-Communities und erinnert an das 60-jährige Jubiläum des Anwerbeabkommens zwischen der Türkei und Österreich.