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Viele österreichische Verlage auf der Frankfurter Buchmesse

150 österreichische Verlage sind dem Ruf der Frankfurter Buchmesse gefolgt und vertreten ihre Autoren, Schriftsteller und Dichter auf eigenen Ständen oder am österreichischen Gemeinschaftsstand. Theresia Niedermüller, Sektionschefin für Kunst und Kultur im Kulturministerium hat den Gemeinschaftsstand am Mittwoch eröffnet. Der Deutsche Buchpreis für Tonio Schachinger sei "ein großartiger Start für die Österreichische Literatur auf der Buchmesse", sagte Niedermüller.

Niedermüller gratulierte dem - nicht anwesenden - Preisträger und betonte zugleich, dass fünf weitere Österreicher - Clemens J. Setz, Raphaela Edelbauer, Thomas Oláh, Teresa Präauer, Kathrin Röggla - auf die Longlist gekommen waren. Das sei insgesamt "ein starkes Signal der österreichischen Literaturszene", wie die Sektionschefin sagte. Die Messe sei eine perfekte Gelegenheit, "Bücher aus Österreich in die Welt hinaus zu tragen", so Niedermüller.

Die große Messehalle, in dem sich der Österreichische Gemeinschaftsstand befindet, war am Mittwoch gut besucht, in den Gängen war viel Bewegung wenn auch nur selten Gedränge. Es wurde vor reichlich bestückten Regalen gelesen, getratscht, diskutiert und verhandelt.

Insgesamt sind heimische 175 Aussteller bis zum 22. Oktober am internationalen Branchentreff präsent und setzen einen starken nationalen Akzent. Die Verlagsbranche ist mit 150 Häusern vertreten, 26 stellen gemeinsam am Österreich-Stand aus, der vom Hauptverband des Österreichischen Buchhandels (HBV) mit der Außenwirtschaft Österreichs betrieben wird. Benedikt Föger, Präsident des HBV erinnerte an die enge Zusammenarbeit österreichischer Verlage mit slowenischen Autorinnen und Autoren.

Rote Leselampen, weiße Bücherregale und rote Sitzbänke prägen den ersten Eindruck des rund 150 Quadratmeter großen Gemeinschaftsstandes. In den Regalen werden hunderte Neuerscheinungen präsentiert, in den Kojen an den Tischen und vor den Regalen herrschte reges Interesse. Von Braumüller und Carl Ueberreuter bis zur Verlagsgruppe Styria und dem Verlagshaus der Ärzte reicht die diesjährige Liste der Aussteller am Stand.

Die Teilnahme an der Messe in der Main-Metropole ist für viele heimische Verlage ein Fixpunkt, wie bei einem Messerundgang gegenüber der APA betont wurde. Größere Verlage wie etwa der Czernin Verlag, Zsolnay, der Innsbrucker Haymon Verlag, Residenz oder der Grazer Droschl Verlag präsentieren ihre Autoren auf eigenen Ständen. Für alle jene, die sich nur schwerlich einen eigenen Messestand leisten können, bietet der Österreich-Gemeinschaftsstand Präsentationsmöglichkeiten: Vom ein Meter langen Buchfach über das Bücherregal für vier Meter Bücher bis hin zur Buchwand.

Beim Gemeinschaftsstand der IG Autorinnen Autoren (ebenfalls in der Haupthalle) gab es am Mittwoch im "literadio"-Messestudio ein Programm mit Autorinnen und Autoren im Halbstunden-Takt: IG-Geschäftsführer Gerhard Ruiss machte den Anfang und sprach über die österreichische Kulturpolitik, den Umgang mit KI-Systemen im Literaturschaffen und über mehr "was sonst nicht ganz paletti" ist.

Am IG-Stand selbst - der heuer unter dem Motto "Literaturexpeditionen Sehnsuchtsreisen" steht - werden an die 600 Titel aus 100 österreichischen Verlagen präsentiert, wie Ruiss gegenüber der APA erklärte. Zudem hat man den "Neuerscheinungskatalog der österreichischen Kunst-, Kultur und Autorenverlage für 2023/24" aufliegen. Er bietet einen Überblick über sämtliche 1.572 literarische Neuerscheinungen aus 160 österreichischen Verlagen und zudem eine Zusammenschau der Neuerscheinungen (558) österreichischer Autorinnen und Autoren in 198 deutschen und Schweizer Verlagen, sowie die jeweiligen Backlist-Titel.

Auf der "Literadio"-Radiobühne wird in den nächsten Tagen täglich von 13.00 bis 17.00 Uhr u. a. auch Liz Hirn ihr neues Buch "Der überschätzte Mensch" (Zsolnay) vorstellen und Marlen Pelny mit dem Roman "Warum wir hier sind" (Haymon) die Geschichte eines Femizids aus der Perspektive der Hinterbliebenen beleuchten. Den Abschluss macht am 21.10. Yasmine M'Barek mit ihrem im Leykam-Verlag erschienenen Buch "Protest - Über Wirksamkeit und Risiken des zivilen Ungehorsams". Die Präsentationen werden unter http://www.literadio.org auch als Podcast abrufbar gemacht.

Enge Beziehungen zum Ehrengast Slowenien pflegen u. a. die beiden Klagenfurter Verlage Wieser und Drava. Beide leisten seit Jahrzehnten Pionierarbeit beim Verlegen von Büchern in slowenischer und deutscher Sprache und sind traditionell mit einem eigenen Stand in Frankfurt vertreten. Der 1851 gegründete Hermagoras Verlag aus Kärnten präsentiert seine Bücher am Gemeinschaftsstand.

ribbon Zusammenfassung
  • 150 österreichische Verlage sind dem Ruf der Frankfurter Buchmesse gefolgt und vertreten ihre Autoren, Schriftsteller und Dichter auf eigenen Ständen oder am österreichischen Gemeinschaftsstand.
  • Theresia Niedermüller, Sektionschefin für Kunst und Kultur im Kulturministerium hat den Gemeinschaftsstand am Mittwoch eröffnet.
  • Der 1851 gegründete Hermagoras Verlag aus Kärnten präsentiert seine Bücher am Gemeinschaftsstand.