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Thundermother fordern Respekt für Frauenrockbands

Frauen in Rockbands haben im Gegensatz zu ihren männlichen Kollegen oft gegen Vorurteile anzukämpfen. "Das ist kein Klischee, sondern leider wahr", sagte Linnea Vikström Egg, Sängerin von Thundermother, im APA-Interview. "Wir haben einen Punkt erreicht, wo wir uns den Respekt verdient haben. Aber eigentlich sollte das niemand müssen, man sollte Menschen prinzipiell respektieren." Am Freitag (7. Februar) erscheint das neue Album "Dirty html5-dom-document-internal-entity1-amp-end Divine" von Thundermother.

"Dass weibliche Künstler und Frauenbands diesen Respekt nicht von Anfang an bekommen, ist furchtbar", betonte die Frontfrau der schwedischen Band, die seit 2009 am Start ist, aber 2023 einen massiven Umbau erfuhr. Von der Urbesetzung blieb nur Gitarristin Filippa Nässil übrig. Sie habe schon früh lernen müssen, mit welchen Herausforderungen Frauen im Musikbusiness konfrontiert sind: "Ich unterschrieb meinen ersten Plattenvertrag mit 16. Daraus resultierte aber keine Veröffentlichung, weil ich mich daraus zurückgezogen habe. Denn das Label wollte entscheiden, wie meine Songs klingen sollten."

Konsequenterweise sei man an die Arbeit für "Dirty & Divine" mit dem "Ansatz herangegangen, niemandem gefallen zu müssen", betonte Vikström Egg. "Natürlich hegt man Hintergedanken, ob die Songs beim Publikum ankommen. Aber die Ambition war, sicherzustellen, dass uns selbst die Lieder zu 100 Prozent gefallen." Herausgekommen ist ein vielfältiges Album zwischen Rock und Metal der alten Schule. "Das war das Ziel", so die Sängerin. "Jeder Song könnte eine Single sein." Da braucht es auch nicht mehr als 32 Minuten Spielzeit: "Es ist unser kürzestes Album bisher - und es war auch unsere bisher kürzeste Aufnahmezeit im Studio", erzählte Nässil.

Bluesanleihen klingen auf "Dirty & Divine" ebenso durch wie härtere Einflüsse. Mit "Take The Power" wagen sich Thundermother erstmals an einen politischen Song. "Wir sind Fans von Rage Against The Machine, aber natürlich keine politische Band", so Nässil. "Rock and Roll ist die Religion von Thundermother. Und Girlpower!"

Konzerte in Dornbirn und Wien

Die beiden Musikerinnen sind Thundermother im wahren Sinn des Wortes: Vikström Egg hat zwei Töchter, Nässil wurde kürzlich Mutter. Da ihre Partner auch Musiker seien, müssen Tourneen gut geplant und abgestimmt sein. "Es ist stets eine Weltmeisterschaft in Logistik", lachte die Sängerin. "Aber viele meiner Freunde haben 'normale' Jobs und sind völlig überarbeitet. Sie kämpfen ständig damit, ihre Termine unterzukriegen. Auch das ist eine logistische Herausforderung, wenn auch eine andere. Die Band meines Mannes konnte ihre Konzerttermine in unserer Pause unterbringen. So schaffen wir das. Und mit Hilfe der Großeltern."

"Wir sind eine große Rock 'n' Roll-Familie", betonte Nässil. "Wir helfen uns gegenseitig. Als ich schwanger war, haben mich die anderen auf Flughäfen in Rollstühlen herumgeführt und mir bei den Konzerten Sitzgelegenheiten auf der Bühne organisiert. Auf die kommende Tour werde ich das Baby mitnehmen." Diese führt Thundermother auch nach Österreich: Die Band tritt am 21. Februar in Dornbirn (Conrad Sohm) und am 28. März in der Szene Wien auf. "Mit Cobra Spell und Vulvarine aus Wien sind zwei weitere Frauenbands dabei. Wir erweisen ihnen den Respekt, der Thundermother früher oft verwehrt blieb", sagte Nässil.

(Das Gespräch führte Wolfgang Hauptmann/APA)

(S E R V I C E - www.thundermother.com)

ribbon Zusammenfassung
  • Thundermother, eine schwedische Frauenrockband, veröffentlicht am 7. Februar ihr neues Album 'Dirty & Divine', das in nur 32 Minuten Spielzeit eine Vielfalt von Rock und Metal bietet.
  • Die Band, die sich 2023 neu formierte, besteht nun aus Gitarristin Filippa Nässil und Sängerin Linnea Vikström Egg, die betonen, dass Frauen in der Musikszene oft gegen Vorurteile kämpfen müssen.
  • Thundermother treten am 21. Februar in Dornbirn und am 28. März in Wien auf, begleitet von zwei weiteren Frauenbands, Cobra Spell und Vulvarine, um den Respekt für Frauen in der Rockmusik zu fördern.