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Thomas Gottschalk zieht Lehren aus Rassismus-Kritik

Thomas Gottschalk zieht Lehren aus der Rassismus-Kritik an einer Ausgabe der WDR-Talksendung "Die letzte Instanz". "Ich werde gewisse Begriffe nicht mehr benutzen und diese nicht zähneknirschend vermeiden, weil es die Political Correctness verbietet, sondern weil einem Menschen mit meiner Eloquenz unzählige Worte zur Verfügung stehen, die weder missverständlich sind, noch aus einer Denkschule kommen, die ausgedacht hat", schrieb er in einem Beitrag in der "Welt am Sonntag".

Der 70-jährige Entertainer war in einer Ausgabe von "Die letzte Instanz" zu Gast, die der Westdeutsche Rundfunk (WDR) Ende Jänner als Wiederholung im Fernsehen gezeigt hatte. Danach gab es viel Kritik in sozialen Netzwerken wie Twitter; auch in der Audio-App Clubhouse entbrannten Debatten über Alltagsrassismus. In der TV-Talkrunde bei Moderator Steffen Hallaschka hatten Gottschalk und als weitere Gäste Micky Beisenherz, Janine Kunze und Jürgen Milski gesellschaftliche Themen diskutiert, darunter die Frage: "Das Ende der Zigeunersauce: Ist das ein notwendiger Schritt?"

Gottschalk schrieb in seinem Gastbeitrag in der "Welt am Sonntag" nun: "Was das Z-Wort aus der 'Letzten Instanz' betrifft, habe ich für einen Ausdruck grünes Licht gegeben, dem ich in Zukunft die Rote Karte zeigen werde, und ich verspreche, das unselige Wort nie mehr zu benutzen." Der Begriff "Zigeuner" wird etwa vom Zentralrat Deutscher Sinti und Roma als diskriminierend abgelehnt. Es handle sich um eine von Klischees überlagerte Fremdbezeichnung der Mehrheitsgesellschaft.

An anderer Stelle des Artikels betonte Gottschalk: "Gerade musste ich lernen, dass man Menschen auch dadurch enttäuschen kann, dass man sie nicht versteht. Man kann sich auch nicht damit herausreden, dass man eine 'andere Sprache' spricht, zu der Vokabeln gehören, die, in der eigenen Wahrnehmung, weder etwas mit Diskriminierung noch mit Rassismus zu tun haben." Es gebe Momente, da müsse man einfach zur Kenntnis nehmen, dass es so, wie es immer ging, eben nicht mehr gehe. "Weil Menschen sich verletzt fühlen, die man nicht verletzen will."

Über sich selbst schrieb Gottschalk: "Ich war und bin ein Showmaster, dessen größte Sorge es immer war, einen Gag liegen zu lassen. Den Ernst der Lage habe ich nie zur Kenntnis nehmen wollen und müssen." An Gottschalks Auftritt bei "Die letzte Instanz" gab es auch deshalb heftige Kritik, weil er angab, bei einer Kostümparty in Los Angeles mit Jimi-Hendrix-Verkleidung das erste Mal erfahren zu haben, "wie sich ein Schwarzer fühlt".

Vom WDR heißt es inzwischen, die Sendung stehe zu Recht unter starker Kritik. "Bei so einem sensiblen Thema hätten unbedingt auch Menschen mit diskutieren sollen, die andere Perspektiven mitbringen und/oder direkt davon betroffen sind. Wir lernen daraus und werden das besser machen." Die generelle Idee des Meinungstalks "Die letzte Instanz" beschreibt der Sender so: "Ob politische Geschmacklosigkeiten, grenzwertige Promi-Tweets, fragwürdige Schlagzeilen oder Moralfragen" – zu all dem sollen vier Gesprächsgäste deutlich ihre Meinung äußern.

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  • Thomas Gottschalk zieht Lehren aus der Rassismus-Kritik an einer Ausgabe der WDR-Talksendung "Die letzte Instanz". "Ich werde gewisse Begriffe nicht mehr benutzen und diese nicht zähneknirschend vermeiden, weil es die Political Correctness verbietet, sondern weil einem Menschen mit meiner Eloquenz unzählige Worte zur Verfügung stehen, die weder missverständlich sind, noch aus einer Denkschule kommen, die ausgedacht hat", schrieb er in einem Beitrag in der "Welt am Sonntag".