APA/APA/SOV/Dietmar Mathis

Symphonieorchester Vorarlberg mit Geldsorgen in neue Saison

Das Symphonieorchester Vorarlberg (SOV) bleibt auch in der Saison 2024/25 seinem Vorhaben treu, große Orchesterwerke und Raritäten gleichgestellt nebeneinander zu präsentieren. Chefdirigent Leo McFall wird mit Beginn der neuen Spielzeit 2024/25 Generalmusikdirektor am Staatstheater Wiesbaden. Er bleibe dem SOV aber unverändert erhalten, so Präsident Manfred Schnetzer am Montag. Das Orchester muss wegen einer gesunkenen Auslastung Kosten sparen.

Das Jahresbudget liege bei rund 1,7 Mio. Euro, davon stammten rund 600.000 Euro aus Subventionen und 60.000 Euro aus Sponsoring. "Der Eigendeckungsgrad von 62 Prozent bleibt im Vergleich zu anderen Orchestern ein sehr hoher Wert", so Schnetzer. Allerdings sei die Auslastung der Abo-Produktionen im Vergleich zur Vor-Coronazeit um gut 10 Prozentpunkte auf 85 Prozent gesunken. Gemeinsam mit der Inflation ergebe sich daraus ein "deutliches wirtschaftliches Problem", sagte Schnetzer und nannte einen jährlichen strukturellen Minusbetrag von 200.000 Euro. Diesen könne man derzeit noch aus Rücklagen abfedern, "doch das ist keine Dauerlösung". Um Kosten zu sparen, habe man schon in der vergangenen Saison ein bis zwei Probentermine pro Produktion gestrichen.

Im ersten Konzert (28. und 29. September) wird der deutsche Dirigent Roland Kluttig beim SOV debütieren, Kolja Blacher wird dabei neben Mozart und Bartok auch das Violinkonzert seines Vaters Boris Blacher spielen. Unter Ehrendirigent Gérard Korsten wird das SOV am 19. und 20. Oktober ein Konzert mit der niederländischen Cellistin Harriet Krijgh zum Besten geben, zu hören sind unter anderem Werke von Mahler und Schönberg. Anlässlich des 200. Geburtstags von Bedrich Smetana wird das SOV am 23. und 24. November seinen ganzen Zyklus "Ma Vlast" aufführen. "Smetanas Musik habe ich immer schon geliebt, und nun passt es einfach perfekt", so McFall.

Im vierten Konzert am 8. und 9. Februar 2025 werden unter anderen Miniaturen von Jimmy Lopez und Francisco Coll sowie ein Ravel-Klavierkonzert geboten, am Piano sitzt Claire Huangci. Im März 2025 führt das Symphonieorchester gemeinsam mit dem Landestheater Vorarlberg wie alle zwei Jahre eine Oper auf, diesmal Mozarts "Don Giovanni" unter der Regie von Andreas Rosar. Alexanders Glasunows Saxofonkonzert mit Asya Fateyeva steht im Zentrum des fünften Abo-Konzerts unter Giuseppe Mengoli, Gewinner der Mahler Competition 2023. Zum Finale am 17. und 18. Mai stehen mit der irischen Mezzosopranistin Paula Murrihy unter anderen Alban Bergs "Sieben frühe Lieder" und der "Rosenkavalier" am Programm, es dirigiert McFall. Bei den Bregenzer Festspielen hat der Vorarlberger Klangkörper Auftritte im Rahmen einer Orchestermatinee und beim Opernatelier. Im Rahmen des Festivals "texte & töne" am 9. November erklingt eine Auftragskomposition der Südafrikanerin Monthati Masebe.

(S E R V I C E - Symphonieorchester Vorarlberg www.sov.at)

ribbon Zusammenfassung
  • Das Symphonieorchester Vorarlberg startet mit finanziellen Herausforderungen in die Saison 2024/25, mit einem jährlichen strukturellen Minusbetrag von 200.000 Euro und einer gesunkenen Auslastung von 85 Prozent.
  • Trotz seiner neuen Rolle als Generalmusikdirektor in Wiesbaden bleibt Leo McFall Chefdirigent des SOV, das ein Jahresbudget von 1,7 Millionen Euro hat.
  • Die Saison bietet hochkarätige Konzerte, darunter die Aufführung des gesamten Zyklus 'Ma Vlast' von Smetana und Werke von Alban Berg und Richard Strauss zum Saisonabschluss.