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Streik legte am Pfingstsonntag Neapels Opernhaus lahm

Das Theater San Carlo in Neapel hat eine für heute, Sonntag, Abend geplante Aufführung von Giovanni Paisiellos Werk "Don Chisciotte" wegen eines Streiks der Beschäftigten abgesagt. Die Gewerkschaften erklärten, dass sich der Protest gegen die Ungewissheit um die Nachfolge des französischen Intendanten Stéphane Lissner richte, der am 1. Juni in den Ruhestand gehen soll, ohne dass bisher geklärt wurde, wer auf ihn folgen soll.

Der Fall sorgt für Aufsehen in Italiens Kulturwelt. Der Ministerrat in Rom hatte Anfang Mai ein Dekret verabschiedet, laut dem Intendanten von Opernhäusern mit Vollendung des 70. Lebensjahres aus dem Amt ausscheiden müssen. Die derzeit amtierenden Intendanten, die zum Zeitpunkt des Inkrafttretens der Neuregelung das 70. Lebensjahr vollendet hatten, werden demnach am 10. Juni aus dem Amt scheiden. Diese Neuregelung hat sofortige Auswirkungen für Lissner, der am 23. Jänner seinen 70. Geburtstag gefeiert hatte.

Italienische Medien berichteten, dass die Neuregelung von der Regierung um Premierministerin Giorgia Meloni gezielt deshalb verabschiedet worden sei, um den Intendantenposten in Neapel frei zu machen. Lissner, der unter anderem Musikdirektor der Wiener Festwochen und Intendant der Pariser Oper war, ist seit 2019 Intendant des Teatro San Carlo in Neapel. Sein Vertrag läuft noch bis 2025. Von 2005 bis 2015 war er Intendant und künstlerischer Leiter der Scala und damit der erste Nicht-Italiener in dieser Position in der Geschichte des Mailänder Operntempels.

Die neue Regel der Regierung betrifft nicht den Intendanten der Mailänder Scala, Dominique Meyer, der 67 Jahre alt ist. Der Vertrag des Ex-Chefs der Wiener Staatsoper in Mailand läuft 2025 aus. Noch ist unklar, ob Meyer verlängert wird.

(S E R V I C E - www.teatrosancarlo.it)

ribbon Zusammenfassung
  • Das Theater San Carlo in Neapel hat eine für heute, Sonntag, Abend geplante Aufführung von Giovanni Paisiellos Werk "Don Chisciotte" wegen eines Streiks der Beschäftigten abgesagt.
  • Die Gewerkschaften erklärten, dass sich der Protest gegen die Ungewissheit um die Nachfolge des französischen Intendanten Stéphane Lissner richte, der am 1. Juni in den Ruhestand gehen soll, ohne dass bisher geklärt wurde, wer auf ihn folgen soll.