APA/APA/AFP/CORNEL PUTAN

Stadterleuchtung: Timișoara eröffnet Kulturhauptstadtjahr

Als letzte Europäische Kulturhauptstadt 2023 eröffnet das rumänische Timișoara am Freitag (17. Februar) sein Programm. "Shine your light! Light up your city!", appelliert die Stadt, die im 19. Jahrhundert mit der frühen Einführung elektrischer Straßenbeleuchtung glänzte. Erleuchten wolle man Timișoara 2023 mit Liebe zur Kunst, Respekt für Diversität und dem Eintreten für europäische Werte, heißt es auf der Website.

Das griechische Eleusis und das ungarische Veszprém haben ihre Eröffnungsveranstaltungen als Kulturhauptstädte 2023 bereits hinter sich. Nun stimmt Timișoara in den Reigen der Kulturhochburgen ein mit einem Wochenende, das von Konzerten und Ausstellungen geprägt ist. Teil davon ist die farbenfrohe, Rockmusik und Luftakrobatik vereinende "Muaré Experience" am Freitag. Darauf folgen am Domplatz Auftritte von Taraf de Caliu und Gästen - und damit Gründungsmitglieder der rumänischen Roma-Band Taraf de Haïdouks -, später auch des deutschen Elektromusikers Fritz Kalkbrenner. Am Samstag findet ein Konzert des libanesisch-französischen Klangkünstlers Tarek Atoui in der Synagoge in der Innenstadt statt.

Wer sich eher von der bildenden Kunst angezogen fühlt, der kann ab Freitag u.a. die multimediale Schau "You Are Another Me – A Cathedral of the Body" der rumänischen Regisseurin Adina Pintilie in der Kunsthalle Bega oder eine Schau zum französischen Maler rumänischer Abstammung Victor Brauner im Nationalen Kunstmuseum besuchen. Denkanstöße bieten dann Vorträge des deutschen Philosophen Peter Sloterdijk am Samstag und der rumänischen Schriftstellerin Adriana Babeți am Sonntag.

Mit der Eröffnung ist es in Timișoara natürlich nicht getan: Im Laufe des Jahres wird die Stadt etwa zum Schauplatz eines künstlerischen Festivals der Ethnien, eines Internationalen Literaturfestivals, eines Lichterfestivals, eines Workshops zum Rassismus gegen die Roma, eines Konzerts des französischen Nationalorchesters und der Aufführung des Theaterstücks "The Infernal Comedy" des Österreichers Michael Sturminger mit Filmstar John Malkovich.

In der Stadt im Westen Rumäniens besinnt man sich währenddessen auf die stolze Vergangenheit und die gesellschaftliche Diversität. Heute beherbergt die südosteuropäische Banatregion, als deren wirtschaftliches und kulturelles Zentrum Timișoara gilt, über 30 Kulturgemeinschaften. Mit "Shine your light! Light up your city!", spielt man auf eine frühe Errungenschaft an: Timișoara sei, teilt man auf der Website mit, 1884 die erste Stadt Kontinentaleuropas mit elektrischer Straßenbeleuchtung gewesen. Rund 100 Jahre später, 1989, hatte die Revolution gegen die kommunistische Diktatur Nicolae Ceaușescus hier ihren Ursprung.

Heute besitzt die Stadt mit über 300.000 Einwohnerinnen und Einwohnern etwa ein Nationaltheater und Opernhaus, das Deutsche Staatstheater Temeswar und das Ungarische Staatstheater "Csiky Gergely". U.a. seiner vielfältigen Architektur und dem Einfluss des Barocks verdankt die Stadt den Ruf als "Kleines Wien" Rumäniens. Der Barock spielt auch im Programm eine Rolle: "Baroque Reloaded" ist etwa der Titel einer Ausstellung des Nationalen Kunstmuseums; beim "Baroque Watermusic" Projekt werden von Mai bis September Barockmusikkonzerte auf dem Wasser aufgeführt.

(S E R V I C E - https://timisoara2023.eu/en/)

ribbon Zusammenfassung
  • Als letzte Europäische Kulturhauptstadt 2023 eröffnet das rumänische Timișoara am Freitag sein Programm.
  • Teil davon ist die farbenfrohe, Rockmusik und Luftakrobatik vereinende "Muaré Experience" am Freitag.
  • Denkanstöße bieten dann Vorträge des deutschen Philosophen Peter Sloterdijk am Samstag und der rumänischen Schriftstellerin Adriana Babeți am Sonntag.