Sonderschau im Mozarthaus über Kulinarik im Komponistenleben
Gezeigt werden ab morgen (24. Mai) rund ein Jahr lang Musikhandschriften und Briefe Mozarts ("Faksimile und auch Originale", so Kuratorin Ingrid Fuchs), historische Musikalien, Dokumente in Schrift und Bild sowie "gegenständliches Material" aus diversen Sammlungen zum Thema der in einem Raum des Haues untergebrachten Schau. Man stütze sich streng auf Fakten, betonte Ko-Kurator Otto Biba. "Legenden finden keinen Platz", ist auf einer Texttafel gleich am Beginn zu lesen.
"Mozart sieht Essen und Trinken nicht nur als Nahrungsaufnahme, sondern auch als kulturelles wie soziales Erlebnis", wird Biba in den Presseunterlagen zur Ausstellung zitiert. Zunächst gibt es z.B. Einblicke in "Mozart isst daheim" und "Tafeln bei Adeligen". "Sie können hier auch zwei Kochbücher aus der damaligen Zeit sehen und Original-Rechnungen, etwa für Schmalz, oder einen Küchenzettel", sagte Fuchs. Dann geht es zu "Mozart im Wirtshaus": "Dort hat er ebenso verkehrt wie beim hohen Adel", erzählte Biba.
"Die abscheulichsten Wirtshauser, Unflath, nichts zu Essen als zum glück da und dort Eyer und Broccoli", schrieb Leopold Mozart 1770 an seine Frau in Salzburg über eine fünftägige Reise mit seinem Sohn Wolfgang Amadeus von Florenz nach Rom. Derartige Zitate prangen als Überschriften über den jeweiligen Kapiteln der Schau - in diesem Fall über "Mozart im Wirtshaus", wo auch ein Reisebesteck von anno dazumal, allerdings nicht aus dem Besitz des Wunderkindes, ausgestellt ist.
Nicht zuletzt erfahren Besucherinnen und Besucher - der Eintritt ist im regulären Ticket für das Mozarthaus integriert - einiges über "Essen und Trinken in Mozarts Opern". Auch, dass Mozart, während er 1791 "La Clemenza di Tito" schrieb, täglich mit Freunden ein Café unweit seiner Wohnung aufsuchte. Und eine Wandtafel gibt Auskunft über eine humorvolle Episode: "Das ist eine meiner Lieblingsgeschichten", schmunzelte Fuchs, "dass Mozart einmal beim Komponieren zu essen vergessen hat."
(S E R V I C E - "Mozart bei Tisch" im Mozarthaus Vienna, Domgasse 5, 1010, 24.5.-16.3., täglich 10-18 Uhr, mozarthausvienna.at)
Zusammenfassung
- Die Sonderausstellung 'Mozart bei Tisch' im Mozarthaus Vienna, die vom 24. Mai bis zum 16. März täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet ist, beleuchtet das kulinarische Leben von Wolfgang Amadeus Mozart.
- Besucher können Originaldokumente wie Musikhandschriften und Briefe Mozarts, sowie historische Musikalien und Alltagsgegenstände aus dieser Zeit betrachten, die streng auf Fakten basieren.
- Die Ausstellung zeigt, wie Mozart Essen und Trinken als kulturelles und soziales Erlebnis verstand und integriert humorvolle Anekdoten, wie jene, dass Mozart einmal beim Komponieren das Essen vergaß.