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Schweiz gewinnt 68. ESC - Österreich Vorletzter

Nemo gewinnt mit dem Song "The Code" den 68. Eurovision Song Contest. Die Schweiz setzt sich damit im schwedischen Malmö durch. Österreich landete auf dem vorletzten Platz.

Nemo aus der Schweiz gewinnt mit dem Song "The Code" den 68. Eurovision Song Contest.

Die Schweiz hat damit den zuletzt als Favorit gehandelten Kroaten Baby Lasagna hinter sich gelassen. Während Nemo 591 Punkte bekam, waren es für Kroatien 547. Die Ukraine folgte mit Abstand und 453 Punkten auf Platz drei.

Völlig euphorisch zeigte sich Nemo - und zerbrach vor Aufregung gleich einmal die gläserne Siegtrophäe auf offener Bühne. Ein Ersatz wurde allerdings schnell besorgt. Der Schweizer Act verstand den Triumph in der Malmö Arena nicht nur als persönlichen Sieg: "Es macht mich unglaublich stolz - nicht auf mich, sondern auf unsere gesamte Community."

Der ESC sei ein Raum für Menschen, die gehört und verstanden werden müssten: "Wir brauchen mehr Mitmenschlichkeit und müssen uns mehr zuhören." Nemo stammt aus der Schweizer Kleinstadt Biel, lebt mittlerweile aber in Berlin und kann mit 24 Jahren bereits auf eine längere Musikkarriere zurückblicken.

Satz mit X für Österreich

Österreich erreichte mit 24 Punkten den vorletzten Platz. Von der Jury bekam Kaleen für "We will rave" insgesamt 19 Punkte, vom Publikum gab es 5 Punkte. "Ich bin überhaupt nicht enttäuscht", meinte sie. Und sie blickt bereits nach vorne, hat sie doch frisch einen Plattenvertrag in der Tasche: "Es geht weiter zum nächsten Abenteuer."

Der 68. ESC ist damit Geschichte, die Aufregung rund um das heurige Event dürfte jedoch auch in den kommenden Tagen weitergehen. Der ESC in Malmö hatte mit der traditionellen Hymne, Charpentiers "Te Deum" gestartet - und doch war heuer alles anders.

Am Samstag wurde bekannt, dass die Niederlande wegen einer Drohgeste von Publikums-Liebling Joost-Klein in Richtung Kamerafrau vom Wettbewerb ausgeschlossen wurden

Buhrufe für Israel

Für Anspannung beim eigentlich als unpolitisch deklarierten ESC sorgte jedoch vor allem das Antreten Israels in Zeiten des Gaza-Krieges.

Nachdem es am Nachmittag bereits eine israelfeindliche Großdemonstration in der Stadt gegeben hatte, kam es kurz vor dem Beginn des Finales auch vor der Veranstaltungshalle zu lautstarken Protesten einiger Hundert pro-palästinensischer Demonstranten.

Diese empfingen die ESC-Zuschauer:innen mit "Shame on you"-Rufen. Die Polizei verhinderte, dass die Protestierenden in den gesicherten Bereich der Malmö Arena vordringen konnten.

Aber auch in der ESC-Welt selbst sorgt das Antreten Israels für Unruhe. Die israelische Sängerin Eden Golan wurde während ihrer Auftritte stets von massiven Pfiffen und Buhrufen begleitet. 

Auch bei der Bekanntgabe der Punkte aus und für Israel hagelte es Buhrufe.

Die eigentlich für Norwegen als Punkteansagerin vorgesehene Sängerin Alessandra Mele machte jetzt kurz vor Beginn des Finales einen Rückzieher - mit Verweis auf den Gaza-Krieg.

"Derzeit findet ein Genozid statt", so die 21-Jährige, die auf das ESC-Motto "United by Music" verwies: "Derzeit sind das nur leere Worte."

Auch der vorjahreszweite Finne Käärijä, der ob eines kurzen Tanzvideos mit der israelischen Sängerin Eden Golan auf Social Media massiv angefeindet wurde und sich schließlich entschuldigte, wird anders als ursprünglich geplant nicht die Punkte für sein Land verkünden.

"Die Punkte heute zu vergeben fühlt sich nicht richtig an", so der Sänger ohne weitere Begründung.

Video: Niederlande von ESC ausgeschlossen

ribbon Zusammenfassung
  • Die Schweiz gewinnt den 68. Eurovision Song Contest.
  • Österreich landet auf dem vorletzten Platz.